Winokurow: "Doping-Kapitel liegt hinter mir"

Alexander Winokurow feiert seinen Olympiasieg im Straßenrennen 2012 in London.
Ausgerechnet der umstrittene Ex-Dopingsünder Alexander Winokurow hat im Olympia-Straßenrennen allen Favoriten einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Der 38-jährige Kasache feierte am Ende seiner erfolgreichen, aber auch skandalträchtigen Karriere am Samstag einen unverhofften, dafür aber umso größeren Triumph. Sein Sieg bedeutet aber auch ein fatales Signal im Anti-Doping-Kampf.

"Das Kapitel liegt hinter mir. Es ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, nach Doping zu fragen. Ich war für zwei Jahre gesperrt. Der Radsport hat viel gegen Doping unternommen. Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Winokurow. Vor zwölf Jahren in Sydney hatte er hinter dem später ebenfalls ins Doping-Fahrwasser geratenen Deutschen Jan Ullrich bereits Olympia-Silber gewonnen.

Diesen Erfolg toppte er drei Jahre nach dem Ende seiner Sperre wegen Blutdopings bei der Tour der France 2007 sogar noch und wollte sich dann auch die Freude darüber nicht nehmen lassen. "Es ist ein unglaublicher Triumph am Ende meiner Karriere. Nach der Tour de France war ich sehr müde, aber zu Olympia musste ich einfach gehen", sagte "Wino".

Es bleibt zu hoffen, dass nicht in einige Tagen das böse Erwachen kommt. Denn wie kommentierte der wohl durch die vielen Radsport-Dopingfälle vorsichtige deutsche ZDF-Reporter Peter Leissl nach dem Coup des Kasachen: "Warten wir das Ergebnis der Doping-Probe ab ..."

Am Mittwoch will Winokurow im Zeitfahren den letzten Wettkampf seiner Laufbahn bestreiten. Im Kampf gegen die Uhr ist aber nicht damit zu rechnen, dass er seine Olympia-Ausbeute weiter aufstocken kann. Seine besten Zeiten in dieser Disziplin liegen schon einige Jahre zurück, 2004 in Verona und 2006 in Salzburg holte er jeweils WM-Bronze. Ein Spitzenplatz ist Winokurow aber auch im letzten großen Rennen seiner Karriere zuzutrauen.

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