Wimbledon-Sensation: Querrey wirft Djokovic raus

Novak Đoković rutscht auf dem Rasen, während ein Tennisball und sein Schläger in der Luft sind.
Der US-Amerikaner besiegt in Runde drei völlig überraschend den Weltranglisten-Ersten.

Während Roger Federer auf dem gemütlichen und vor allem überdachten Centrecourt am Freitag nach einem Sieg über den Briten Daniel Evans bereits ins Achtelfinale einzog, scheiterte Novak Djokovic in einer immer wieder wegen Regens unterbrochenen Drittrundenpartie gegen den Amerikaner Sam Querrey (Nummer 41 der Welt) 6:7, 1:6, 6:3 und 6:7. Der Weltranglisten-Erste verlor damit erstmals seit den French Open 2009 bei einem Grand-Slam-Turnier vor dem Achtelfinale, die letzten vier Majors hatte er gewonnen.

Seit seiner letzten Niederlage im Finale der French Open 2015 gegen den Schweizer Stan Wawrinka hatte Djokovic bei Major-Turnieren 30 Matches in Folge gewonnen.

Immer wieder stoppte der Regen den Spielbetrieb. Selbst auf dem Centrecourt musste immer wieder aufgehört werden, weil man trotz der Wettervorhersagen das Dach offen ließ – das Schließen kostet wieder Zeit. Die katastrophale Organisation kann die großartige Tradition (das Turnier gibt es seit 1877) nicht wettmachen. Erdbeeren hin, Champagner her, edel ist die Gesellschaft längst nicht mehr, da können noch so viele Royals herumsitzen. Der Serbe Victor Troicki beschimpfte auf übelste Weise einen Stuhlschiedsrichter („Idiot“), der Spanier Feliciano López legte sich mit mit dem Trainer seines italienischen Gegners Fabio Fognini an. „Du bist der dreckigste Typ, den ich in 20 Jahren jemals gesehen habe“, schrie er José Perlas an. López gab danach an, dass seine Wut auf Perlas ihn zum Sieg angestachelt habe. „Ich war so angepisst.“

Eines ist klar: Erstmals seit zwölf Jahren wird auf den „Holy Sunday“ gepfiffen, es soll am Sonntag aufgeschlagen werden.

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