Wimbledon: Matchball für die Beste

Fachkundige des Tennissports sind sich einig: Wenn Serena Williams einigermaßen fit und gesund den Tennisschläger schwingt, ist sie die Beste.
In Wimbledon, dort wo sie schon vier Mal triumphiert hatte, lieferte die Amerikanerin den nächsten Beweis: Nach dem 6:3-7:6-Erfolg über Paszek-Bezwingerin Viktoria Asarenka greift sie heute nach ihrem 14. Grand-Slam-Titel. Besiegt sie im Endspiel die Polin Agnieszka Radwanska (15 Uhr, Sky) macht sie Asarenka zur Nummer eins der Welt. Gewinnt Radwanska, rutscht die Außenseiterin aus Polen mit ihrem ersten Grand-Slam-Triumph an die Spitze.
Favoritin ist aber Williams. Die 30-Jährige brillierte im Match gegen Asarenka vor allem mit ihrer Aufschlagstärke. 24 Asse gelangen ihr, ein Wimbledon-Rekord bei den Frauen. Auf der WTA-Tour hatte es nur die Estin Kaia Kanepi vor vier Jahren in Tokio gegen Lucie Safarova ebenfalls auf 24 Asse in einem Spiel gebracht, seit Asse von der WTA offiziell als Statistik geführt werden.
Tief
Dass Serena Williams in Wimbledon zum siebenten Mal im Finale steht (letzter Sieg 2010), ist eine späte Genugtuung für das Erstrunden-Out vor sechs Wochen in Roland-Garros. Schon in Australien war Williams unerwartet früh ausgeschieden. Turniersiege feierte sie seit ihrem Comeback nach der Scherben-Verletzung am Fuß erst in Charleston (April) und Madrid (Mai). "Ich bin sehr stolz, dass es jetzt wieder klappt. Ich wusste, dass ich irgendwann wiederkomme", sagt Williams, die seit Jahren in Palm Beach Gardens in Florida ihre Möbel unterstellt.
Finalgegnerin Agnieszka Radwanska hingegen betritt Neuland und kämpft ihrerseits um die Spitzenposition in der Weltrangliste, die ihr bei einem Finalsieg sicher wäre. "Da wird ein Traum für mich wahr", sagt Radwanska. "Ich spiele seit fast 18 Jahren Tennis. Und natürlich träumt man davon, einmal in einem Grand-Slam-Finale zu stehen." Radwanska ist die zweite polnische Grand-Slam-Finalistin nach Jadwiga Jedrzejowska, die 1937 drei Endspiele erreichte und zwei Jahre später nochmals bei den French Open bis in das Finale vorstieß.
Hoch
Auch die Österreicher boten in Wimbledon eine famose Leistung. Tamira Paszek kam im Einzel bis ins Viertelfinale, Julian Knowle im Doppel an der Seite des Italieners Daniele Bracciali.
Und der Niederösterreicher Jürgen Melzer, der im Einzel in Runde zwei am Slowaken Lukas Lacko gescheitert war, spielte gestern mit dem Deutschen Philipp Petzschner seine Semifinalpartie gegen das schwedisch-rumänische Gespann Robert Lindstedt/Horia Tecau.
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