Wimbledon-Finale: Federer gegen Murray

Roger Federer jubelt mit geballter Faust auf dem Tennisplatz.
Der Schweizer besiegte Novak Djokovic. Murray steht als erster Brite seit 1938 im Finale.

Da sind sie wieder. Die Erfolgreichsten ihrer Zunft. Serena Williams und Roger Federer, zwei 30-Jährige, die Titelsammler auf der Tennistour, kehrten ausgerechnet in Wimbledon wieder auf die Erfolgsspur zurück.

Die US-Amerikanerin Williams fordert am Samstag im Finale eine erkrankte Polin Agnieszka Radwanska (15 Uhr, MESZ Sky), die ihrerseits mit dem Titel neue Nummer eins der Damenwelt werden könnte.

Und Roger Federer? Der große Schweizer, der mit 16 Grand-Slam-Titeln uneingeschränkter Herrscher im Herren-Tennis ist, könnte selbst ab Montag wieder auf den Thron zurückkehren. Am Freitag besiegte Federer im Halbfinale den serbischen Titelverteidiger und (Noch-)Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic 6:3, 3:6, 6:4, 6:3.

Gewinnt Federer am Sonntag das Finale (15 MESZ, Sky Sport 1 überträgt in HD) gegen den Hausherren Andy Murray, dann ist er erstmals seit 24. Mai 2010 wieder die Nummer eins der Welt. Außerdem hätte er den Wimbledon-Rekord von US-Star Pete Sampras (sieben Titel) eingestellt und selbst den 17 Grand-Slam-Titel seiner Karriere erspielt.

 

Starker Schweizer

Gegen Djokovic spielte Federer wie in guten, alten Zeiten. Vor allem seine einhändige Rückhand ist unerreicht, dazu hatte er gegenüber seinen 25-jährigen Konkurrenten auch Vorteile beim Aufschlagsspiel. "Ich bin sehr glücklich, nachdem es die vergangenen zwei Jahre nicht so gut gelaufen ist", erinnert sich Federer. Beide Male scheiterte Federer nämlich im Viertelfinale, 2010 am Tschechen Tomas Berdych, 2011 an Tsonga.

Die Fans in Wimbledon werden am Sonntag ein Problem bekommen. Federer ist seit Jahren der sentimentale Favorit an der Church Road, Andy Murray als Lokalmatador sowieso der Publikumsliebling. Der wohl der beliebteste Schotte in England sicherte sich mittels 6:3-6:4-3:6-7:5-Sieg über Tsonga seine erste Teilnahme an einem Wimbledon-Finale, nachdem er 2010 und 2011 jeweils im Halbfinale an Rafael Nadal gescheitert war.

Murray steht unter Druck, die Briten wollen endlich einen Grand-Slam-Titel. Der letzte Herr, der einen solchen geholt hatte, war der 1995 verstorbene Fred Perry. Und das ist bereits 76 Jahre her. Trotz allem: Federer ist am Sonntag Favorit, auch wenn Murray im direkten Duell knapp mit 8:7 vorne liegt.

Melzer out

Ein weiterer 30-Jähriger sorgt auch für Aufsehen in Wimbledon. Er kommt nicht aus der Schweiz oder aus Amerika, sondern aus Deutsch-Wagram. Jürgen Melzer spielte mit Philipp Petzschner gegen Lindstedt/Tecau (Sd/Rum) um den Einzug ins Finale verlor man jedoch 4:6,7:6(10),4:6,3:6. Übrigens: Auch Serena Williams steht mit ihrer 32-jährigen Schwester Venus im Doppelfinale.

Mehr zum Thema

  • Hintergrund

  • Hintergrund

  • Bilder

Kommentare