Wimbledon: Britisches Heimspiel oder kanadische Premiere?

Andy Murray und Milos Raonic mit der Trophäe bei den Aegon Championships.
Andy Murray bestreitet gegen Milos Raonic das Finale.

Roger Federer ausgeschieden, Novak Djokovic längst abgereist – und dennoch wird es ein Wimbledon-Finale voller Historie, Pathos und Stars. Andy Murray und Milos Raonic machen am Sonntag (15 Uhr/Sky) die Nachfolge des serbischen Branchenprimus Djokovic unter sich aus. Als erster kanadischer Tennisprofi steht Aufschlag-Experte Raonic im Herren-Endspiel eines Grand-Slam-Turniers und hofft auf seinen Premierentitel. "Ich bin noch nicht fertig", kündigte der 25-Jährige an.

Murray will bei seinem Heimturnier das Publikum faszinieren und ein zweites Mal die großen Sehnsüchte stillen. 2013 begeisterte der Weltranglisten-Zweite, als er als erster Brite seit 77 Jahren die Wimbledon-Trophäe gewann. "Es würde mir so viel bedeuten", sagte Murray. "Für britische Spieler ist es von klein auf der größte Wettbewerb. Ein Grand-Slam-Finale vor Heimpublikum zu spielen, ist sehr, sehr selten. Es gibt nicht viele Spieler, die diese Möglichkeit bekommen. Dieses Finale fühlt sich deshalb noch spezieller an."

Zum elften Mal tritt er in einem Endspiel eines der vier bedeutendsten Turniere an, damit löste er Fred Perry als britischer Rekordhalter ab. Zum ersten Mal trifft der 29-Jährige nicht auf Djokovic oder Federer und geht damit erstmals als Favorit in ein Grand-Slam-Endspiel. Sein Auftritt im Halbfinale gegen Tomas Berdych unterstrich das. Murray setzte sich mit 6:3, 6:3, 6:3 durch und machte dabei nur neun unerzwungene Fehler.

Respekt vor Raonic

Wimbledon reiht sich für Murray in eine bisher beeindruckende Saison, in diesem Jahr erreichte er bei jedem Grand-Slam-Turnier das Finale. "Aber Milos ist ein sehr harter Gegner. Er hat heuer auf Rasen sehr gut gespielt und den Finaleinzug mit einem Sieg gegen den vielleicht besten Spieler im Turnier verdient", meinte Murray.

Die Finalisten trafen zuletzt im Endspiel von Queens aufeinander, das Murray 6:7 (5), 6:4, 6:3 für sich entschied. Schon damals hoffte Raonic auf eine Neuauflage des Duells. "Ich sagte ihm damals, ich hoffe, in ein paar Sonntagen eine Revanche zu bekommen", sagte Raonic. Aus den bisher letzten fünf Duellen ging jeweils Murray als Sieger hervor. Insgesamt führt Murray im Head-to-Head mit 6:3.

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