Puch jubelt über Paralympics-Silber: "Könnte Rückwärtssalto machen"

Puch jubelt über Paralympics-Silber: "Könnte Rückwärtssalto machen"
Dressur-Reiter Josef "Pepo" Puch gewann mit Sailor's Blue erneut Silber. Es war die dritte Medaille für Österreich.

Dressurreiter Josef "Pepo" Puch hat am Montag bereits seine zweite Silbermedaille für das österreichische Paralympics-Team in Tokio geholt. Der in Graz geborene Wahl-Schweizer musste sich in der Grade II im Freestyle auf Sailor's Blue mit 81,007 Prozentpunkten unter acht Teilnehmern erneut nur dem Briten Lee Pearson (Breezer/82,447) geschlagen geben.

Bronze ging mit Georgia Wilson (Sakura/76,754) ebenso an Großbritannien. Es ist das gleiche Resultat wie im ersten Bewerb. "Es war ein phänomenaler Ritt, einfach fantastisch. Ich könnte vor lauter Freude über unsere Leistung einen Rückwärtssalto machen", jubelte Puch. Die Farbe des Edelmetalls war ihm da gar nicht so wichtig. "Als Reiter strebe ich nach der perfekten Harmonie mit meinem Pferd, und heute kann ich wirklich sagen, dass wir es nicht hätten besser machen können", so der gebürtige Grazer nach seiner Performance zur langsamen Jazz-Nummer Rhapsody Blue.

Puch zeigte sich auch als guter Verlierer, gratulierte Pearson zum Sieg: "Alle reden immer vom Konkurrenzdenken. Er ist ein Pferdemann, ich bin ein Pferdemann und du siehst, wir haben einen Schmäh laufen. Es war so oft, dass ich gegen ihn gewonnen habe. Einmal ist es so, einmal so."

Puch freute sich über seine insgesamt bereits sechste Medaille auf Paralympics-Ebene. Sowohl 2012 in London als auch 2016 in Rio de Janeiro holte der nun 55-Jährige Gold, dazu in England auch Bronze und in Brasilien Silber.

13 Jahre danach

Puchs zweite Silberne verbuchte er zudem auf den Tag genau 13 Jahre nach seinem schweren Unfall. 2008 war der frühere Vielseitigkeitsreiter, der zwölf Jahre lang für das kroatische Team startete, bei einem Bewerb im deutschen Schenefeld schwer gestürzt und brach sich dabei dritten und vierten Halswirbel, seither ist er gelähmt.

"Ich denke nicht mit Wehmut zurück", sagte Puch nach dem Bewerb, "Das erste, das bei einer Krankheit wichtig ist ist, dass man es annimmt. Das habe ich gemacht und das ist für mich jetzt einfach wie ein zweites Leben." 

Österreichs Team hat bei den Paralympics in Tokio nun bereits drei Mal Silber geholt: Neben den beiden zweiten Plätzen durch Puch hatte auch Triathlet Florian Brungraber seine Leistung "versilbert".

Bereits zuvor war der Niederösterreicher Andreas Ernhofer in seinem Schwimm-Vorlauf über 200 m Kraul in 3:39,44 Minuten Siebenter und Gesamt-14 geworden. "Ich habe alles rausgeholt, bin ans absolute Limit gegangen", sagte Ernhofer, der noch über 50 m Kraul und 50 m Rücken antreten wird.

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