Kein Spitzentanz am Tennis-Gipfel

Djokovic schlug aus Nadals Verletzung noch kein Kapital– in Toronto gab es einen Totalausfall.

Die Mission von Novak Djokovic ist klar: Den Vorsprung in der Weltrangliste auszubauen. Der erste Schritt dieser Mission ist sauber misslungen. Der Serbe verlor in der 3. Runde von Toronto gegen Jo-Wilfried Tsonga. Besser gesagt ging gegen den Franzosen unter: 2:6, 2:6. Der Wimbledon-Sieger entsetzt: "Keine Grundlinie, kein Aufschlag, kein Return."

Nur vier Games gelangen dem 27-Jährigen zuletzt im April 2012, als er sich Rafael Nadal im Finale von Monte Carlo 3:6, 1:6 geschlagen geben musste. Weniger als vier Spiele in einem Match (außer bei Aufgaben) machte Djokovic übrigens zuletzt im Jänner 2005, als er bei den Australian Open (in einem Dreisatz-Match) gegen den späteren Sieger Marat Safin 0:6, 2:6 und 1:6 unterging.

Die Mission hat ja in erster Linie auch mit dem Spanier zu tun. Eine Handgelenksverletzung zwingt Verfolger Nadal zu einer längeren Pause. Für die Turniere in Toronto und nächste Woche in Cincinnati musste er absagen, gerade dort, wo er 2013 die Titel holte. Damit fallen dem 28-Jährigen 2000 Punkte aus der Wertung. Weitere 2000 könnten folgen: Es ist keineswegs gesichert, dass Nadal bei den US Open (ab 24. August) seine Punkte verteidigen kann, im Vorjahr sicherte er sich nach einem Finalsieg über Djokovic seinen zweiten Titel in in Flushing Meadows. Am Montag wird Djokovic’ Vorsprung dennoch 1190 Punkte betragen. Im Herbst muss er dann mehr Punkte verteidigen.

Von Nadals Verletzung könnte in den nächsten Wochen auch einer profitieren, der am Freitag seinen 33. Geburtstag feierte. Der Schweizer Roger Federer zog in Toronto ins Viertelfinale ein, in dem er auf David Ferrer trifft. Der konditionsstarke Spanier ist übrigens einer der wenigen Raucher im Circuit.

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