Die wahren Helden von Rio

Leere Stadien und Hallen waren befürchtet worden, doch die Paralympics sind ein Zuschauermagnet. Am Samstag vor einer Woche besuchten rund 250.000 Menschen die Sportstätten – eine Bestmarke, die es nicht einmal bei den Olympischen Spielen am gleichen Schauplatz gab. Freilich sind die Eintrittspreise überschaubar, im Gegensatz zu den Olympia-Karten sind die Paralympics-Tickets für die meisten Bürger von Rio erschwinglich. Und deshalb tummelte sich nicht nur die High Society in Barra, sondern auch der gemeine Carioca, wie sich die Menschen vom Zuckerhut selbst bezeichnen.
Der Sitz-Riese

Rasante Heimkehr
An diesem Donnerstag jährt sich zum 15. Mal jener Tag, an dem Alex Zanardi 2001 bei einem schweren Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verlor. Wie schon 2012 in London gewann der 49-jährige Italiener auch am Mittwoch in Rio das 20-Kilometer-Zeitfahren mit dem Handbike. Auf dem Gelände des Olympiaparks in Rio stand früher einmal eine Autorennstrecke. "Ich habe diesen Kurs geliebt, ich habe dort meine erste Poleposition erreicht, aber aus irgendeinem Grund habe ich dort nie gewonnen", sagte Zanardi. Nun war es so weit. "Man darf eben nie aufgeben."
Fast im Blindflug
Wahrlich Herausragendes leisteten auch die Läufer mit eingeschränktem Sehvermögen. Die ersten vier des 1500-Meter-Finals am letzten Sonntag waren schneller als einige Wochen zuvor der US-Läufer Matthew Centrowitz bei seinem Olympiasieg am 20. August an gleicher Stelle. 3:50 Minuten brauchte der US-Mann, der siegende Algerier beispielsweise war in 3:49,84 Minuten im Ziel. Freilich muss angefügt werden, dass das Olympia-Finale vor vier Wochen ungewöhnlich langsam angegangen wurde – dennoch leisten die Athleten bei den Paralympics Außergewöhnliches.
Applaus!
So zaubert Tischtennis-Spieler Ibrahim Hamadtou:
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