WADA plant Klassifizierung bei Dopingfällen

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) plant eine Klassifizierung bei Dopingfällen.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur ( WADA) plant eine Klassifizierung bei Dopingfällen. Besonders schwere Vergehen wie EPO-Missbrauch oder Manipulation mit Steroiden könnten in Zukunft mit einer automatischen Sperre von vier Jahren bestraft werden, sagte WADA-Generaldirektor David Howman der Nachrichtenagentur dpa.

"Wir erwägen eine Abstufung", kündigte er am Rande des internationalen Sportkongresses "SportAccord" im kanadischen Quebec an. Derzeit werden Dopingvergehen mit einer Sperre von zwei Jahren geahndet.

Durch die härteren Sanktionen wären Dopingsünder automatisch von den kommenden Olympischen Spielen ausgeschlossen. Damit würde das Internationale Olympische Komitee (IOC) sein Ziel doch noch erreichen. Das IOC hatte 2007 die sogenannte Osaka-Regelung beschlossen. Die Regel sah vor, dass Athleten nach einer mehr als sechsmonatigen Dopingsperre von den darauffolgenden Olympischen Spielen - Sommer oder Winter - ausgeschlossen werden.

Diese Bestimmung wurde vom Internationalen Sportgerichtshof ( CAS) am 6. Oktober 2011 für ungültig erklärt. Sie verstoße gegen die IOC-Statuten, hatten die CAS-Richter in Lausanne entschieden. Es sei eine doppelte Bestrafung.

Neben der Klassifizierung von Dopingfällen plant die WADA auch die Einsparung der B-Probe bei positiven Testergebnissen. Die WADA-Exekutive sprach sich auf ihrer Sitzung in Montreal für diesen Schritt aus, der vor allem für die internationalen Fachverbände eine willkommene Reduzierung der Kosten bedeuten würde.

Bis zum 1. Juni will die WADA einen ersten Entwurf für den revidierten WADA-Kodex erarbeitet haben. 91 verschiedene Vorschläge gingen bisher ein, die zum Teil in das überarbeitete Regelwerk einfließen könnten. Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen, ist eine besonders von Australien betriebene Empfehlung. Nur in Sportarten, in denen der Genuss von Cannabis nachweislich leistungssteigernde Wirkung hat, soll der Stoff verboten bleiben. Die überarbeitete Form des WADA-Codes wird im November 2013 in Johannesburg verabschiedet.

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