WADA-Chef Howman kritisiert sinkende Zuschüsse

WADA-Chef Howman kritisiert sinkende Zuschüsse
Der Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur, David Howman, hat im "Deutschlandfunk" die Europäischen Staaten für ein nachlassendes Engagement im Kampf gegen die Sportgeißel scharf kritisiert.

Streitpunkt sind die Zuschüsse für die WADA, die Europa auf Anregung Deutschlands ab 2012 auf dem derzeitigen Niveau einfrieren will - statt sie wie bisher um moderate zwei Prozent jährlich zu erhöhen.

"Absurd" nannte Howman am Montag die Begründung der Politiker dafür. Er verwies darauf, dass die WADA-Abgabe in US-Dollar berechnet werde. Deshalb würden die Europäer zwar über Prozentzahlen sprechen, aber nicht über reale Summen. Fakt sei, dass Europa 2002, im ersten Jahr der Beitragszahlung an die WADA, "sogar mehr gegeben hat als im laufenden Jahr 2011".

Deutschland zahlte damals rund 536.000 Euro, im laufenden Haushaltsjahr seien es 2.000 Euro weniger. Angesichts dieser Realität frage sich Howman, "ob wir noch in denselben Begriffen sprechen, oder ob es sich um Politikergeschwafel handelt. Wir sollten weg davon und die Realität verhandeln."

Howman führt den Plan zum Einfrieren der Beiträge auf ein nachlassendes Engagement im Kampf gegen Doping zurück: "Die europäischen Regierungen sagen der WADA: Wir wollen nicht mehr dasselbe zahlen wie 2002. Das zeigt klar an, dass es nicht mehr dasselbe Bekenntnis gibt." Der Anti-Doping-Kampf müsse aber "auf ein höheres Niveau gehoben" werden, um auch die raffinierten Betrüger überführen zu können.

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