Wache Erinnerungen bei ÖTTV-Elite vor Herning-EM
Team-Titel werden nur noch in ungeraden Jahren ausgetragen, das nächste Mal vom 4. bis 13. Oktober 2013 im Schwechater Multiversum. In Jütland ist Österreich mit zehn Spielern vertreten, sechs Herren und vier Damen.
An Dänemark hat der österreichische Tischtennisverband (ÖTTV) besonders gute Erinnerungen, fanden dort doch vor sieben Jahre die für Rot-Weiß-Rot bisher erfolgreichsten Kontinental-Titelkämpfe statt. Konkret brachte Aarhus 2005 Gold für Liu Jia und das Doppel Werner Schlager/Karl Jindrak, Silber für Chen Weixing im Mixed sowie das Herren-Team als auch Bronze für das Mixed Schlager/Liu. Diese Ausbeute ist diesmal nicht zu erwarten, nicht nur wegen der Teambewerb-Absenz.
Gerade aber Liu ist hoch einzuschätzen. Nach der Absage der niederländischen Titelverteidigerin Li Jiao wegen einer Rücken- und Handgelenksverletzung ist die Linzerin als Nummer fünf eingestuft. Österreichs Nummer eins hat sich innerhalb von zwei Monaten durch den Gewinn der Tschechien Open sowie dem Einzug ins Weltcup-Viertelfinale in der Weltrangliste um 17 Positionen auf Rang 24 vorgearbeitet.
In ihrer derzeitigen Verfassung ist Liu bei der EM das heißeste ÖTTV-Eisen. "Ich möchte Europameisterin werden", stellte die 30-Jährige gegenüber der APA auch unmissverständlich klar.
Nicht chancenlos ist Routinier Werner Schlager. Der 40-jährige Ex-Weltmeister musste 2011 in Danzig nach dem Gewinn von Team-Bronze erschöpft für das Einzel absagen. Schlager hat 18 der bisher 28 ÖTTV-EM-Medaillen gewonnen. Im Einzel reichte es für Silber 2009 sowie Bronze 2002, 2008 und 2010. Damit hat er bei seinen drei jüngsten Einzel-Antreten zugeschlagen.
Außer Liu sind von den Österreichern in der "Jyske Bank Boxen"-Arena bei den Damen auch Li Qiangbing (Nummer 17) und Amelie Solja (21) sowie bei den Herren Chen Weixing (9), Robert Gardos (11), Schlager (16) und Daniel Habesohn (25) unter den Top 32 und gesetzt. In die Qualifikation müssen am Mittwoch Sofia Polcanova bzw. Stefan Fegerl und Feng Xiaoquan. Im Doppel sind 16 Paare gesetzt, u.a. Gardos/Habesohn (6). Fegerl/Feng und Solja/Polcanova spielen Qualifikation.
Bei der Positionierung der Gesetzten im Hauptraster hat Liu Jia allerdings kein Glück gehabt. Denn bei programmgemäßem Verlauf würde Österreichs Nummer eins schon im Viertelfinale auf die topgesetzte Spanierin Shen Yanfei treffen. Das bisher letzte Duell der beiden Ende September beim Weltcup in Huangshi/CHN gewann die aktuelle Weltranglisten-Neunte 4:1. Shen wurde schließlich Weltcup-Dritte.
Noch härter hat es Chen Weixing und Robert Gardos erwischt, die beiden würden im Achtelfinale auf die mehrfachen Europameister Timo Boll (GER) bzw. Wladimir Samsonow (BLR) treffen. Nicht unzufrieden darf hingegen Werner Schlager sein. Aleksandar Karakasevic in Runde zwei ist für den 40-Jährigen sicher eine lösbare Aufgabe, auch wenn der Serbe im Vorjahr in Danzig EM-Dritter wurde. Im Achtelfinale ginge es dann wohl entweder gegen Adrien Mattenet (FRA) oder Tan Ruiwu (CRO).
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