Vuelta-Triple für Primoz Roglic

Einsame Klasse: Primoz Roglic auf seinem goldenen Rad
Der 31-jährige Slowene gewinnt zum dritten Mal in Folge die Spanien-Rundfahrt. Felix Großschartner landet auf Platz zehn.

Um ein Haar hätte Primoz Roglic auf den letzten Kilometern der Spanien-Rundfahrt doch noch ein richtiges Problem bekommen: Kurz nachdem er auch die zweite Zwischenzeitmessung auf den 33,8 Kilometern von Padrón nach Santiago de Compostela als Bester passiert hatte, wollte der Slowene in einer Linkskurve samt Ausfahrt nach rechts abbiegen, bemerkte seinen Lapsus aber gerade noch rechtzeitig und gewann schließlich das Einzelzeitfahren und seine dritte Vuelta in Serie in souveräner Manier.

4:42 Minuten lag der Jumbo-Visma-Profi, der im Ziel von Frau und Sohn empfangen wurde, am Ende vor dem Spanier Enric Mas (Movistar) und bereits 7:40 Minuten vor dem Australier Jack Haig (Bahrain-Victorious). "Ein superschöner Tag heute. Ich bin sehr, sehr glücklich, auch für meine Teamkollegen", sagte Roglic, nachdem er die Vuelta mit dem größten Vorsprung seit 24 Jahre gewonnen hatte. Er ist zudem erst der dritte Fahrer, dem drei Erfolge in Serie gelungen sind.

Vuelta-Triple für Primoz Roglic

Am Ziel: Felix Großschartner hat wieder einen Top-Ten-Platz bei der Vuelta

Großschartner überzeugt

Eine starke Leistung zeigte auch der Oberösterreicher Felix Großschartner im Dress von Bora-hansgrohe: Der 27-Jährige landete 1:52 Minuten hinter Roglic auf dem siebenten Rang und sicherte somit seinen zehnten Rang in der Gesamtwertung ab. Und in der Punktewertung verbesserte er sich noch auf Platz 19.

„Das waren drei lehrreiche Wochen. Es war das zweite Mal, dass ich bei einer Grand Tour auf die Gesamtwertung gefahren bin. Meine letzten Rennen waren der Giro und dann die Sardinien-Rundfahrt, und obwohl ich gut trainiert habe, konnte ich meine Leistungsfähigkeit doch nicht so richtig einschätzen. Es gab eben mal gute und auch mal nicht so gute Tage hier, aber ich bin zufrieden damit, dass ich immer darauf fokussiert war mein Bestes zu geben und nicht aufzugeben. Wenn ich mal einen etwas schlechteren Tag hatte, habe ich mich immer wieder zurückgekämpft und eben das Beste daraus gemacht. Am Ende ist dies auch belohnt worden und ich kann mit dem Ergebnis echt zufrieden sein. Wichtig ist doch, die klaren Fehler, die zwischendurch passiert sind zu analysieren und sie als Erfahrung mitzunehmen, so dass man bei den nächsten Rennen davon profitiert. Ich freue mich also jetzt auf die nächsten Rennen in Italien und hoffe dort auf einen guten Abschluss", sagte Großschartner.

„Drei Wochen sind echt lang, und wenn es auch zwischendurch mal nicht so läuft, wie auf der 17. Etappe, wo ich vor dem letzten Anstieg gestürzt bin, dann habe ich mich trotzdem zurückgekämpft. Wenn man also einen Einbruch erlebt und aus der Top 10 rausrutscht, das ist nicht so einfach, aber man muss eben immer sein Bestes geben. Unverhofftes kann immer passieren und auch an den letzten Tagen kann sich noch einiges ändern und man muss darauf vorbereitet sein. Meinen Dank an das ganze Team, denn jeder hat sein Bestes gegeben."

Vuelta, 21. Etappe (Einzelzeitfahren–Santiago di Compostela, 177,9 km): 1. Roglic (SLO) Jumbo-Visma 44:02, 2. Cort Nielsen (DEN) EF-Nippo +14, 3. Arensman (NED) +52, 7. Großschartner (AUT) +1:52, 9.  Mas (ESP) Movistar +2:04, 17. Haig (AUS) Bahrain-Victorious +2:52,  95. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe +5:48.
Endstand: 1. Roglic 83:55:29, 2. Mas +4:42, 3. Haig +7:40, 10. Großschartner +22:22, 112. P. Gamper +4:38:23.
Bergwertung: 1. Storer (AUS) 80, 2. Bardet (FRA) beide DSM 61, 3. Roglic 51.
Sprintwertung: 1. Jakobsen (DEN) Deceuninck-Quick Step 250, 2. Roglic 199, 3. Cort Nielsen 161, 19. Großschartner 66.
Junge Fahrer: 1. Mäder (SUI) Bahrain-Victorious 84:07:02, 2. Bernal (COL) Ineos +1:54, 3. J. P. López (ESP) +19:48, 34. P. Gamper +4:26:50.

Benelux-Tour, 7. Etappe (NamurGeraardsbergen, 177,9 km): 1. Mohoric (SLO) 3:50:56, 2. Colbrelli (ITA) beide Bahrain-Victorious +11, 3. Dumoulin (NED) Jumbo-Visma +15, 27. Pöstlberger (AUT) Bora-hansgrohe +54, 51. Gogl (AUT) Qhubeka NextHash +5:49.
Endstand: 1. Colbrelli 24:14:29, 2. Mohoric +29, 3. Campenaerts (BEL) Qhubeka NextHash +1:14, 18. Pöstlberger +3:47, 41. Gogl +17:34.

Giro del Friuli, 3. Etappe (Mortegliano–Pordenone, 157 km): 1. Rapp (AUT) WSA KTM Graz 3:13:11.
Endstand: 1. Rapp (GER) Hrinkow 10:33:18.

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