Vor 5 Jahren: Dominic Thiems erster Meilenstein

Österreichs Tennis-Ass holte am 23. Mai 2015 in Nizza seinen ersten Titel. Und die ganze Familie war dabei.

Eine kleine Schar von österreichischen (und vielleicht auch argentinischen) Journalisten suchte in Paris verzweifelt, aber letztlich nicht vergeblich, einen französischen Sportsender. Schauplatz des Interesses: das 686 Kilometer entfernte Nizza. Subjekt der Begierde: Der damals 21-jährige Niederösterreicher Dominic Thiem. Und man wurde auf der Anlage Roland Garros, wo tags darauf die French Open starteten, glücklich: Dominic Thiem holte am 23. Mai 2015 seinen ersten Titel auf der ATP-Tour.

In seinem zweiten ATP-Finale schlug der aufstrebende Lichtenwörther den wesentlich routinierten Argentinier Leonardo Mayer nach einem 2:49 Stunden dauernden Marathon mit 6:7 (8), 7:5, 7:6 (2) und näherte sich danach den Top 30.

Sein Ex-Trainer Günter Bresnik, der damals allein mit Thiem in Nizza war, erinnert sich: „Am Freitag vor dem Finaltag sagte ich den Eltern, sie sollen nachkommen. Es sieht sehr gut aus mit dem ersten Turniersieg.“ Am Samstagabend wurde dann der Sieg bei einem Essen mit der ganzen Familie gefeiert. „Sonntag früh sind wir nach Paris geflogen.“

Vor 5 Jahren: Dominic Thiems erster Meilenstein

Interview in Paris

Einigermaßen frisch und munter stand Thiem an besagtem Sonntag dem KURIER in der Players Lounge Chatrier Rede und Antwort. „Der erste Titel ist etwas Besonderes. Er stand schon auf dem Plan heuer, dass er schon in der ersten Jahreshälfte passiert ist, ist umso schöner.“

Es war auch ein großer Schritt aus der Jugendzeit. „So richtig habe ich das Erwachsenwerden noch nicht gecheckt, aber zumindest habe ich mein Idealgewicht. Das liegt auch am guten Training mit Günter Bresnik.“

Hartes Training

Das Unternehmen Paris endete für Thiem mit einer Viersatz-Niederlage gegen den Uruguayer Pablo Cuevas in Runde zwei, danach wurde noch härter gearbeitet. „Ich wurde damals kritisiert, weil wir vor dem Daviscup gegen die Niederlande zuviel trainiert haben und er seine Partien verlor, danach gewann er aber die Turniere von Umag und Gstaad“, sagt Bresnik. In Kitzbühel, wo er 2014 sein erstes ATP–Finale erreicht hatte, kam er ins Semifinale.

Thiem beendete das Jahr auf Rang 20 im Ranking. So richtig los ging es 2016 – mit den Turniersiegen in Buenos Aires, wo er erstmals Rafael Nadal schlug, und Acapulco.

Zu den French Open stieß er erneut mit Selbstvertrauen, in Nizza verteidigte Thiem den Titel. In Paris kam er erstmals ins Semifinale. Seit damals, seit Juni 2016, ist er Dauergast in den Top Ten. Titel sind es mittlerweile 16.

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