Von Andy Murray wird erneut Historisches erwartet

Juli hat ganz Großbritannien gehofft, dass der Schotte die britische Durststrecke bei Grand Slams beendet. Die im Wimbledon-Tennisfinale gegen Roger Federer erlittene Niederlage schmerzte Murray daher umso mehr. Keine drei Wochen später hat der 24-Jährige nun ab Samstag erneut die Chance, an der Church Road zu triumphieren.
Die verpasste Möglichkeit auf seinen ersten Major-Titel hat Murray mittlerweile verdaut. " Olympia ist die beste Motivation, das Grand-Slam-Finale zu vergessen und wieder bereit zu sein", erklärte der Mann aus Dunblane. "Man schaut nicht wirklich zurück, auf das, was war. Es ist auch keine Zeit dafür. Denn drei Wochen nach den Spielen geht es schon wieder mit den US Open weiter. Da ist es besser, auf die Courts zu gehen und zu trainieren."
Das tat der Lokalmatador auch in Wimbledon bereits wieder eifrig, den noch Anfang des Monats stark in Mitleidenschaft gezogenen Plätzen stellte er danach ein gutes Zeugnis aus. "Es fühlt sich gut an, der Rasen ist recht schnell", meinte Murray nach einer Einheit mit dem Serben Novak Djokovic, einem seiner Hauptkonkurrenten im Bemühen um eine Medaille. Durch die Absage des spanischen Titelverteidigers Rafael Nadal könnten die beiden diesmal auch erst im Finale aufeinandertreffen.
Nach der für Donnerstag (12.00 Uhr MESZ) angesetzten Auslosung wird man es wissen. Der Verzicht auf das Doppel mit seinem Bruder Jamie, um sich ganz auf das Einzel zu konzentrieren, war für den 22-fachen Gewinner von ATP-Turnieren nie ein Thema. "Dass bei Olympia das Einzel nur auf zwei Gewinnsätze gespielt wird, macht den Unterschied", sagte Murray. "Daher denke ich, dass das physisch zu bewältigen ist." Murray/Murray sind zudem im Doppel-Medaillenkampf sicher nicht chancenlos.
Die olympischen Erinnerungen von Andy Murray sind recht bitter. Bei seiner bisher einzigen Olympia-Teilnahme 2008 in Peking zog er gleich in Einzelrunde eins gegen den Taiwanesen Lu Yen-hsun in zwei Sätzen den Kürzeren. Im Doppel mit Bruder Jamie reichte es nur zum Achtelfinale. Diesmal soll es viel weitergehen. Am Montag hat Murray zumindest schon die olympische Fackel um den Centre Court getragen, am 5. August will er dann im Olympia-Einzelfinale auf dem Court ein Feuerwerk zünden.
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