Aich/Dob erstmals Meister

Aich/Dob ist am Ziel seiner Volleyball-Träume. Am Dienstag setzten sich die leicht favorisierten Kärntner in Bleiburg im entscheidenden siebenten Spiel der Finalserie der Austrian Volley League gegen Titelverteidiger Tirol mit 3:1 (15,-23,18,18) durch und feierten 31 Jahre nach der Gründung die Titel-Premiere. Erstmals seit 1995 ( Paris Lodron Salzburg) ist damit auch die Dominanz von hotVolleys und Tirol gebrochen.
Der "Dorfklub" an der Grenze zu Slowenien, der in der "best of seven"-Serie schon mit 1:3 zurückgelegen war, revanchierte sich damit auch für die klaren Finalniederlagen 2011 (0:4) und 2012 (1:4) und versagte den Tirolern den siebenten Titel bzw. den fünften en suite. Aich/Dob hatte schon im Laufe der Saison alle drei direkten Duelle mit Tirol gewonnen und ist in der kommenden Saison für die Champions League qualifiziert.
Hypo mit Mühe
Die von Verletzungen schwer geplagten Gäste, die in ungewohnter Aufstellung antraten, fanden vor über 1.000 Zuschauern in der ausverkauften JUFA-Arena nur mit Mühe in die Partie. Von einem 7:10-Rückstand erholten sich Daniel Gavan und Co. nicht mehr, zogen schließlich klar mit minus zehn Punkten den Kürzeren. Erst im zweiten Durchgang boten die Tiroler Gegenwehr, verwandelten ein schnelles 0:3 in eine 8:5-Führung und lieferten sich von da an ein knappes Duell mit dem besseren Ende für sich.
Davon beflügelt verwandelten die Innsbrucker zu Beginn des dritten Satzes ein 3:9 gar in ein 9:9, gerieten dann aber gegen die stets tonangebenden Hausherren neuerlich klar in Rückstand, der nicht mehr aufzuholen war. Ähnlich dann das Bild im vierten Durchgang: Auch hier arbeitete sich die Chrtiansky-Truppe zurück, verlor dann aber zu allem Überfluss ÖVV-Teamspieler Alexander Berger mit einer Fingerverletzung und wurde für seine Mühen neuerlich nicht belohnt. Wie schon in den Spielen zuvor erwies sich Aich/Dobs Außenangreifer Valdir Sequeira (22 Punkte) als überragender Spieler, Wojciech Wlodarczyk lag mit 23 Zählern sogar noch über der Marke seines Teamkollegen.
Lebenswerk

"Einfach irre, das Ende eines Lebenswerkes von Aich/Dob. Das ist unglaublich", schwärmte Aich/Dob-Manager Martin Micheu, einst selbst Aktiver beim Verein. "Ich habe mein großes Ziel erreicht, habe eigentlich gesagt, nach dem Titel höre ich auf. Aber jetzt müssen wir schauen, was in der Champions League möglich ist. Ich brauche einmal ein paar Tage Ruhe."
"Ich kann heute sicher nicht schlafen und will es auch nicht - und die übernächste Nacht auch nicht", jubelte Libero Philipp Kroiss, einer der wenigen Österreicher im Team der Kärntner. Tirol-Routinier Gavan war nach den Verletzungsquerelen fast schon froh: "Zum Glück ist das Finale vorbei, wir haben bis zum letzten Mann gekämpft."
Tirols Manager Hannes Kronthaler gestand: "Ich war heute schon vorbereitet auf die Niederlage, mit den vielen Verletzten war nicht viel mehr drin." Die Innsbrucker müssten nun überlegen, ob man eine Wildcard für die Champions League beantragen werde oder mit jungen Spielern ein Jahr ohne Königsklasse einplane.
Ergebnis vom 7. Finalspiel der "best of seven"-Finalserie der Austrian Volley League (AVL) Herren vom Dienstag in Bleiburg:
SK Posojilnica Aich/Dob - Hypo Tirol (TV) 3:1 (15,-23,18,18)
Endstand in der Serie: 4:3 - Aich/Dob zum ersten Mal Meister.
Volleyball Herren-Meister | |
1953-1956 | Sokol X Wien |
1957 | ÖMV Olympia Wien |
1958 | ÖMV Vösendorf Wien |
1959-1967 | SC ÖMV Blau Gelb Wien |
1968 Sokol | X Wien |
1969-1971 | ESV Pradl Innsbruck |
1972-1979 | DTJ Wien |
1980 | Sokol V Wien |
1981 | Club A. Tyrolia |
1982 | POST SV Wien |
1983-1985 | Club A. Tyrolia Wien |
1986 | TJ Sokol V Wien |
1987-1990 | TJS MÖMA |
1991 | Sokol V |
1992-1994 | Donaukraft Wien |
1995 | Paris Lodron Salzburg |
1996-1999 | Donaukraft Wien |
2000 | Bayernwerk |
2001 | E.ON hotvolleys |
2002 und | 2003 Vienna hotVolleys |
2004 | aon hotVolleys |
2005 und 2006 | Hypo Tirol |
2007 und 2008 | aon hotVolleys |
2009-2012 | Hypo Tirol |
2013 | Aich/Dob |
Club A. Tyrolia, Donaukraft Wien, Bayernwerk, E.ON hotVolleys und Vienna hotVolleys waren die Vorgänger-Namen der hotVolleys.
1953-1961: Wiener Meister war automatisch Österreichischer Meister1962-1971: Austragung in Form von Bundesmeisterschaftenseit 1972: Austragung in Form von Nationalliga bzw. Bundesliga, AVL
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