Vierumäki-EM letzte Chance für heimische Schützen

Ein Schütze zielt mit einem Gewehr auf eine Zielscheibe.
Auf Österreichs Sportschützen wartet am Wochenende bei der EM mit Luftdruckwaffen in Finnland die letzte Quali-Chance für die Olympischen Spiele.

Christian Planer, Thomas Farnik und Stephanie Obermoser haben bereits Tickets für London gesichert, je zwei österreichische Damen (Samstag) und Herren (Sonntag) schießen in Vierumäki nordwestlich von Lahti mit dem Luftgewehr um Quotenplätze.

Mehrere etablierte Schützen, etwa der Oberösterreicher Mario Knögler, haben die interne EM-Qualifikation nicht geschafft, und müssen daher auch in London zusehen. Bei den Herren treten neben Medaillenkandidat Farnik der Vorarlberger Thomas Mathis und der Niederösterreicher Alexander Schmirl an, bei den Damen neben Obermoser die Tirolerinnen Lisa und Nadine Ungerank. Die Schwestern sind erst 19 bzw. 15 Jahre alt.

Hoffnungen macht sich vor allem Lisa Ungerank. "Sie hat sich zuletzt in die Weltspitze geschossen. Ihr traue ich es auf alle Fälle zu, dass sie einen Quotenplatz holt", erklärte ÖSB-Bundessportleiterin Margit Melmer. In der internen Qualifikation hatten sich die Schwestern gegen einige arrivierte Sportlerinnen durchgesetzt. "Wir haben allen Athleten Quali-Chancen gegeben. Das war eine etwas umstrittene Entscheidung", erinnerte Melmer.

Bei den Herren gehen mit Mathis und Schmirl zwei 22-Jährige ins Rennen. "Man muss abwarten, wie sie mit dem Druck umgehen", meinte Melmer. "Sie sind nicht schlecht, haben aber in großen Wettkämpfen noch nicht diese Erfahrung." Planer, Olympia-Dritter von Athen 2004 im KK-Dreistellungsmatch, lässt die EM aus. Farnik dagegen, der als Mentalcoach unter anderen mit den Vienna Capitals zusammenarbeitet, nutzt das Großereignis als Olympia-Test.

Bei der EM sind bei Damen und Herren jeweils vier London-Tickets zu vergeben. "Es haben aber schon viele Europäer einen Quotenplatz", erinnerte die ÖSB-Koordinatorin. Dadurch könnte auch ein zehnter Platz für Olympia reichen. Wegen der Nationenbeschränkungen dürften sich komplizierte Rechenspiele ergeben. Für Olympia ist neben den drei ÖSB-Athleten auch bereits der Wiener Wurfscheiben-Schütze Andreas Scherhaufer qualifiziert.

Die größten EM-Medaillenchancen werden in Finnland Farnik zugerechnet. "Er hat eine ideale Vorbereitung hinter sich und ist in sehr guter Form", meinte Melmer. "Bei den Damen hoffen wir eher auf eine Teammedaille." Den Auftakt macht bereits ab Donnerstag der Oberösterreicher Alexander Exl, der in der Disziplin "Laufende Scheibe" antritt. Zudem ist der Österreichische Schützenbund (ÖSB) mit acht Athleten in den Juniorenbewerben vertreten.

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