Vier Radfahrer sagen gegen Armstrong aus

Lance Armstrong in Gelb während der Tour de France 2005.
Neben den vier Aktiven soll auch ein aktueller Teamchef den ehemaligen Tour-de-France-Dominator des Dopings bezichtigen.

Die spektakuläre Doping-Anklage gegen Lance Armstrong bekommt ein Gesicht – respektive fünf Gesichter. Laut der niederländischen Zeitung De Telegraaf haben vier aktuelle Tour-Fahrer und ein Teamchef gegen den US-Amerikaner ausgesagt.

Dem 40-Jährigen wird jahrelanges Doping und Handel mit illegalen Substanzen vorgeworfen. Bei der Tour de France sorgte die Nachricht für viel Wirbel – und legte sich wie ein Schatten über die wichtigste Radrundfahrt.

Abmontiert

Zwei Jahre nach seiner letzten Tour droht dem früheren Superstar die Demontage. Armstrong könnte zumindest einen seiner sieben Gesamtsiege verlieren – dazu eine Menge Geld und seine Glaubwürdigkeit. Seit Donnerstag weiß der Texaner auch, wen die US-Dopingjäger gegen ihn aufbringen. Armstrong schwer belastet und selbst Doping gestanden haben angeblich die vier aktuellen Tour-Fahrer George Hincapie, Christian Vande Velde, David Zabriskie und Levi Leipheimer sowie Garmin-Teamchef Jonathan Vaughters (alle USA).

Der Zeitungsartikel versetzte das Tour-Peloton vor der fünften Etappe in Rouen in Aufregung. Vor dem Garmin-Teambus mit Vaughters, Zabriskie und Vande Velde drängten sich die Reporter, ehe der sichtlich genervte Teamchef Vaughters ins Freie trat. "Ich fordere alle meine Angestellten stets auf, mit den Anti-Doping-Behörden zusammenzuarbeiten", sagte Vaughters, der Armstrong bei dessen Premieren-Tour-Sieg 1999 noch als Fahrer zur Seite gestanden war. George Hincapie, der derzeit für BMC fährt, sagte: "Ich bin enttäuscht." Worüber genau, blieb offen. Der Altmeister, war bei allen Tour-Triumphen von Armstrong dessen treuester Helfer und bester Freund.

Angeblich bot die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA den Fahrern einen Deal an, der bei einem Doping-Geständnis und einer Aussage gegen Armstrong eine Sperre von nur sechs Monaten vorsieht, die erst am Saisonende angetreten werden muss.

Und dennoch wurde am Donnerstag auch mit dem Rennrad gefahren. Den Zielsprint der Etappe nach Saint-Quentin (196,5 km) gewann der Deutsche André Greipel, der den zweiten Sieg in Folge feierte.

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