Verbandstrio im Fokus: Großer Schaden durch Erschleichung von Fördermitteln

Paul Schauer steht Ärger ins Haus.
Der Spitze des Österreichischen Schwimmverbandes wird Betrug um 335.000 Euro vorgeworfen.

Einen Schaden von insgesamt 335.000 Euro soll die frühere Spitze des Österreichischen Schwimmverbandes (OSV) mit der systematischen Erschleichung von Fördermitteln angerichtet haben. Das zeigt die inzwischen rechtskräftige Anklageschrift gegen den Ex-OSV-Präsidenten Paul Schauer, seinen Finanzreferenten Walter Benesch und den früheren OSV-Langzeit-Generalsekretär Thomas Gangel.

Das Trio wird sich in wenigen Wochen vor einem Schöffensenat am Landesgericht für Strafsachen verantworten müssen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Mitangeklagt wurden neben drei seinerzeit in der OSV-Buchhaltung beschäftigten Mitarbeitern der Wiener Landtagsabgeordnete und Vorsitzende der younion-Gewerkschaft, Christian Meidlinger (SPÖ). Er war als Schauers Nachfolger vom September 2012 bis August 2013 OSV-Präsident. Meidlinger bestreitet ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten.

Vorwürfe

Laut Anklage soll der OSV ab 2005 bis 2013 den inkriminierten Schadensbetrag auf betrügerische Weise aus der Besonderen Bundessport-Förderung lukriert haben. Mehrere dazu vernommene Trainer hatten im staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren versichert, sie hätten dem OSV niemals Honorarnoten gelegt.

Wie der Anklage weiters zu entnehmen ist, wurde 2011 unter dem Posten „Mirna Jukic – Nachwuchsarbeit OSV“ eine vorgeblich förderungswürdige Tätigkeit der ehemaligen Weltklasse-Schwimmerin Mirna Jukic eingereicht. Die Anklagebehörde meint, dass die Bundes-Sportorganisation (BSO) auch in diesem Punkt getäuscht wurde und sich der OSV um 27.000 Euro unrechtmäßig bereichert hat. Mirna Jukic wird in der bevorstehenden Verhandlung als Zeugin aussagen.

Kommentare