Verbalduell vor dem Grand Départ

Vincenzo Nibali hat es nicht leicht in diesen Tagen: Der italienische Vorjahressieger der Tour de France hätte sich im Vorfeld der 102. Grande Boucle ja nur zu gern mit seinem Rivalen Nairo Quintana gemessen – doch der 25-Jährige war in Europa einfach nicht zu finden. Also stichelte Nibali, dessen Astana-Team wegen diverser Dopingvergehen im vergangenen Herbst nur mit Glück noch eine Lizenz bekommen hat, beim Critérium du Dauphiné in Richtung Movistar: "Wo ist Quintana?"
Die Antwort kam vor dem Tour-Start im niederländischen Utrecht am Samstag von Quintana selbst: "Es wird über Kolumbien gesprochen, als sei es ein Land, das verloren in einem Dschungel ist. Seien Sie versichert, ich bin auch dort getestet worden", erklärte der 1,67 Meter kleine Kletterspezialist gegenüber Journalisten. "Ich habe halt den Vorteil, dass ich zu Hause in der Höhe trainieren kann." In der Tat: Seine Heimatgemeinde Combita liegt 2750 Meter hoch.
Im Glauben an einen nunmehr sauber(er)en Radsport hat sich nach drei Jahren Abwesenheit auch die deutsche ARD wieder in die Reihe jener Sender eingefügt, die das größte Rad-Spektakel der Welt live übertragen. 2011 hatte sich die Anstalt von der Tour abgewandt, nachdem sie durch die Dopingskandale keine Basis mehr für eine Übertragung gesehen hatte. Allerdings steigen die Öffentlich-Rechtlichen erst gegen 16 Uhr ein – da hat die Konkurrenz von Eurosport schon einiges mehr an Sendezeit.
Los geht’s am Samstag mit dem Einzelzeitfahren (13,8 km).
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