US-Superstars gewannen Basketball-Olympia-Gold

LeBron James dunkt bei den Olympischen Spielen 2012 in London.
Es war ein würdiges Finale. Der Favorit wankte selten, zu fallen drohte er nie.

Die US-Herren haben sich am Sonntag bei den Olympischen Spiele in London wie vor vier Jahren in Peking Basketball-Gold geholt. Angeführt von ihren drei großen Superstars Kevin Durant, LeBron James und Kobe Bryant setzten sich die US-Amerikaner in der Neuauflage des Endspiels von 2008 gegen Spanien mit 107:100 durch.

Die Entscheidung brachten wie in Peking, als die USA nach ähnlichem Verlauf ein ebenso hochklassiges Spiel mit 118:107 für sich entschieden hatten, erst die Schlussminuten. Dort zeigten James und Bryant ihre Klasse, ließen das Starensemble vor 20.000 Zuschauern in der North Greenwich Arena jubeln. Die Multimillionäre freuten sich wie kleine Kinder. "Es geht um die USA", betonte James: "Es geht nur um diese drei Buchstaben auf der Brust."

Dabei war das Finale keineswegs eine Soloshow der NBA-Stars gewesen. Der Topfavorit hatte zu kämpfen, kurz vor Ende des dritten Viertels stand es noch 80:80. "Wir waren gut. Es war ein sehr physisches Spiel", erinnerte US-Coach Mike Krzyzewski. Topscorer war einmal mehr Durant mit 30 Punkten. "Ich habe einfach nur versucht, ein paar Würfe zu treffen", sagte der Jungstar, der die USA schon 2010 zu WM-Gold geführt hatte, bescheiden.

Nach starkem Start der USA kämpften sich die Spanier bis zur Pause zurück. Vor allem Pau Gasol hielt dagegen. Spaniens Starcenter erzielte 13 seiner 24 Zähler in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte. Dazu steuerte er acht Rebounds und sieben Assists bei. "Es ist ein bittersüßes Gefühl", meinte Gasol über seine zweite Olympia-Silbermedaille. "Wir waren wieder knapp dran. Um diese Mannschaft zu schlagen, muss man aber ein perfektes Spiel abliefern."

Das war nicht immer möglich. Im Schlussviertel musste Gasol nach einem Schlag von James ins Gesicht verarztet werden, kehrte aber auf das Spielfeld zurück. Mit einem sehenswerten Dunk und einem verwandelten Dreipunkter zum 102:93 versetzte der US-Superstar den Spaniern zweieinhalb Minuten vor Schluss aber einen weiteren Tiefschlag. "Ich wollte diesem Spiel meinen Stempel aufdrücken", erklärte James, der auf insgesamt 19 Punkte kam.

Bryant steuerte vor den Augen seines Ex-Gouverneurs Arnold Schwarzenegger deren 17 bei, beendete danach seine Nationalteam-Karriere als zweifacher Olympiasieger. "Ich schwebe auf Wolke sieben", versicherte der 33-Jährige.

Unter die "USA, USA, USA"-Rufe mischten sich im Finish allerdings auch Pfiffe. Die Unparteiischen hatten das Starensemble nicht gerade benachteiligt. Mit dem "Dream Team" von 1992 kann die "Generation 2012" außerdem nicht ganz mithalten. Michael Jordan, Magic Johnson und Co. hatten in Barcelona, beim ersten Olympia-Auftritt von NBA-Spielern, ihre acht Spiele durchschnittlich mit 43,8 Punkten Differenz gewonnen. Ihre Nachfolger kamen 20 Jahre später im Schnitt auf 31,5 Punkte Unterschied.

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