US-Open: Pennettas Träume im Big Apple wachsen

Eine lächelnde Sportlerin mit erhobener Faust feiert einen Sieg.
... doch am Ende wartet Serena Williams.

US Open. In der Stadt, die niemals schläft, hat sich Flavia Pennetta einen Traum erfüllt: Die 31-jährige Italienerin steht im Halbfinale der US Open, nachdem sie in New York ihre als Nummer zehn gesetzte Landsfrau Roberta Vinci 6:4, 6:1 verabschiedet hat. Gemeinsam hatten beide 1999 das Juniorinnen-Doppel bei den French Open gewonnen, alleine hat Pennetta zwar neun Turniersiege auf ihr Konto gebucht (und 6,7 Millionen Dollar Preisgeld), doch bei Grand-Slam-Bewerben ist die Apulierin noch nie in die Runde der letzten Vier vorgedrungen.

„Am ersten Tag des Turniers hätte ich nie daran gedacht, einmal über das Halbfinale zu sprechen“, sagte Pennetta am Mittwoch, nun steht sie am heutigen Freitag der weißrussischen Weltranglistenzweiten Viktoria Asarenka gegenüber. „Ich gehe mit Selbstvertrauen in das Match, ich habe nichts zu verlieren“, diktierte die in Verbier lebende Wahl-Schweizerin den Journalisten in die Blöcke.

Dass sie vorerst nur auf Platz 83 der Weltrangliste steht, ist vorwiegend einer Verletzung des rechten Handgelenks samt folgender Operation im August vergangenen Jahres geschuldet; sie war ja vor vier Jahren auch schon die Nummer zehn der Welt. Doch der Weg zurück zum Erfolg war lang: Erst im Mai kam sie in Straßburg wieder über die zweite Runde hinaus (Semifinale), in Wimbledon schaffte sie es ins Achtelfinale, und in auch in Båstad war sie im Semifinale. Doch sonst setzte es reihenweise Erst- und Zweitrundenpleiten, beim US-Open-Vorbereitungsturnier in New Haven scheiterte Pennetta gar in der Qualifikation – um so größer ist nun die Freude über die wiedergefundene Leichtigkeit. „Ich bin wirklich stolz auf mich, mir geht’s körperlich endlich wieder gut, Vorhand und Rückhand fühlen sich wieder so gut wie vor meiner Verletzung an – viel mehr brauche ich da gar nicht sagen.“

Souverän

Viel mehr als die nackten Zahlen ihrer bisherigen US-Open-Matches braucht man auch zu Serena Williams nicht sagen: 6:0, 6:1; 6:3, 6:0; 6:3, 6:1; 6:4, 6:1; 6:0, 6:0.

Die New York Post brachte es auf den Punkt: „Serena zermalmt weiter ihre Gegnerinnen“, den Doppel-Nuller kassierte Carla Suárez Navarro aus Spanien im Viertelfinale. Am Freitag wird sich die Chinesin Li Na mit der 31-jährigen Amerikanerin auf den Platz stellen, objektiv betrachtet wäre schon ein Satzverlust von Williams überraschend, subjektiv „glaube ich schon, dass ich eine Chance habe“, sagte Li.

Gewinnt Serena Williams die US Open, hätte sie wie Roger Federer 17 Grand-Slam-Titel auf ihrem Konto und würde nur noch einen hinter den Branchenbesten Chris Evert und Martina Navratilova liegen. Doch als Ikone sieht sich Miss Williams nicht: „Ich bin immer noch das Mädchen mit dem Schläger und dem Traum.“

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