US Open: Nadal und Anderson setzen sich gegen Youngsters durch

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Raonic schaltet Wawrinka aus, auch Del Potro ist weiter. Serena gewinnt den "Sister Act" gegen Venus klar.

Erstmals mussten am 5. Tag der mit 53 Mio. dotierten US Open in New York die Dächer des Arthur Ashe und des neuen Louis Armstrong Stadiums für einige Zeit geschlossen werden. Der Regen störte am Freitag aber nicht lange, auf den Plätzen gab es teilweise großartige Spiele. Und dies vor einer Rekordkulisse: Erstmals überhaupt waren in den beiden Sessions über 70.000 Fans (70.162) auf der Anlage.

Und sie sahen im Herrenbewerb zwei Generationenduelle, bei denen sie ganz auf ihre Kosten kamen: Topfavorit Rafael erreichte mit viel Mühe die Runde der letzten 16. Der Weltranglisten-Erste besiegte den russischen Aufsteiger Karen Chatschanow erst nach 4:23 Stunden mit 5:7,7:5,7:6(7),7:6(3). Er trifft nun auf den Georgier Nikolos Basilaschwili.

"Das war ein schweres Match. Ich habe einige sehr schwierige Situationen überstanden, das Match war physisch und mental sehr fordernd", gestand Nadal nach seinem fünften Sieg im fünften Duell mit dem 22-jährigen Russen. "Es gibt ein paar Dinge, an denen ich arbeiten muss", meinte der zehn Jahre ältere Superstar. Das Match war so sehenswert, dass selbst Dominic Thiem nach seinem Sieg über Kevin Anderson ein Tiebreak fertig anschauen wollte, ehe er in die Pressekonferenz kam.

39-Ball-Rallye

Nadal war nach dem verlorenen ersten Satz auch im zweiten schon 2:4 und 4:5 zurückgelegen. Der Spanier vergab im dritten Satz sogar zunächst vier Satzbälle, dann sicherte er sich bei 8:7 im Tiebreak nach einer 39-Ball-Rallye die 2:1-Satzführung. Bei einer 5:4-Führung im vierten Satz verlor der Mallorquiner mit dem Sieg vor Augen seinen Aufschlag und musste beim 5:6 noch einen Satzball von Chatschnow abwehren, ehe er weiterkam. Gewinnt Nadal das nächste Duell gegen Basilaschwilil, trifft er im Viertelfinale übrigens auf den Sieger aus Thiem gegen Anderson (RSA-5).

Nicht viel kürzer war der Vorjahresfinalist und nunmehrige Thiem-Gegner auf dem Platz, Anderson musste gegen Kanadas Jungstar Denis Shapovalov wie schon in Runde eins über fünf Sätze. Auch erst nach 3:43 Stunden setzte sich der Weltranglisten-Fünfte mit 4:6,6:3,6:4,4:6,6:4 durch.

Weitergekommen sind auch zwei weitere Aufschlag-Riesen: Der als Nummer 11 gesetzte US-Amerikaner John Isner kämpfte Dusan Lajovic (SRB) mit 7:6(8),6:7(6),6:3,7:5 nieder, Milos Raonic (CAN-25) beendete die Träume des mit einer Wildcard versehenen Ex-Siegers Stan Wawrinka (SUI) mit einem 7:6(6),6:4,6:3. Nun treffen Isner und Raonic am Sonntag aufeinander.

Das vierte Achtelfinale, das am späten Freitagabend Ortszeit ermittelt wurde, lautet Borna Coric (CRO-20) gegen Juan Martin Del Potro. Der als Nummer 3 gesetzte Argentinier, der im Vorjahr hier das Halbfinale erreicht hatte, besiegte den Spanier Fernando Verdasco nach starkem Auftritt mit 7:5,7:6(6),6:3.

"Sister Act" klare Angelegenheit

Bei den Damen war der mit Spannung erwartete 30. "Sister Act" zwischen Serena und Venus Williams eine einseitige Sache. Serena siegte nach nur 72 Minuten 6:1,6:2. Einzig nach einer leichten Überknöchelung im zweiten Game samt medizinischer Auszeit mussten Serena-Fans zittern.

Die vor fast genau einem Jahr Mutter gewordene Serena Williams gab aber Entwarnung und meinte zudem: "Das war mein bestes Match, seit ich zurückgekommen bin", sagte Serena und ihre Schwester Venus empfand es auch als das beste Match überhaupt, dass ihre jüngere Schwester gegen sie je gezeigt hatte.

"Es ist nicht leicht, sie bedeutet mir die Welt. Immer wenn sie verliert, fühlt es sich so an, als würde ich verlieren", sagte Serena Williams über die Schwierigkeiten, gegen die eigene Schwester spielen zu müssen. In ihrem 17. US-Open-Achtelfinale trifft die 23-fache Grand-Slam-Siegerin nun auf die Estin Kaia Kanepi.

Bereits zuvor hatte sich Vorjahres-Überraschungssiegerin Sloane Stephens gegen Ex-Nummer 1, Victoria Asarenka, sicher 6:3,6:4 durchgesetzt. Zu einem Duell Williams-Stephens könnte es übrigens im Semifinale kommen.

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