US-Open: Gedränge um die Poleposition

Samantha Stosur küsst die Trophäe nach ihrem Sieg bei den US Open.
Bei den jüngsten sieben Grand-Slam-Turnieren gab es sieben Siegerinnen. Favoritinnen gibt es auch dieses Mal viele.

Eine Siegerin bei einem Grand-Slam-Turnier vorauszusagen war zuletzt nicht einfach. Fast so sinnvoll, als würde man die Dezibel der lautesten Schreie der Tennisdamen prophezeien wollen. Bei den jüngsten sieben Grand-Slam-Turnieren (seit Beginn 2011) gab es ebenso viele Siegerinnen: Kim Clijsters (2011) und Viktoria Asarenka (2012) gewannen jeweils die Australian Open, Li Na (’11) und Maria Scharapowa (’12) die French Open, Petra Kvitova (’11) und Serena Williams (’12) in Wimbledon. Und in New York siegte im Vorjahr die Australierin Sam Stosur, die damit als Titelverteidigerin in das am Montag startende letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres startet.

Ein weiterer Beleg für die Vielfältigkeit an der Spitze: In den Top Ten der Rangliste finden sich zehn Nationen, in den Top 15 immerhin 14. Nur die Russinnen stellen mit Scharapowa und Maria Kirilenko zwei Spielerinnen in diesem Kreis.

Hohe Dichte

Freilich, wenn Olympiasiegerin Serena Williams in Bestform ist, führt der Titel über sie, auch, wenn sie zuletzt in Cincinnati im Viertelfinale der Deutschen Angelique Kerber unterlag. Die dreifache US-Open-Siegerin ist immer noch die Beste und einer immer größer werdenden Gemeinde an Spitzenspielerinnen. "Ich kann mich bei Großereignissen immer gut motivieren", sagt 30-Jährige, die 14 Grand Slams gewann, aber nach einer langen Pause nur die Nummer vier ist. Vor ihr stehen noch die weißrussische Ranglisten-Erste Asarenka, die Polin Agnieszka Radwanska, die auf ihren ersten Major-Sieg wartet, und Scharapowa. Selbstredend, dass diese Damen dem Favoritenkreis angehören.

Titelverteidigerin Samantha Stosur eher nicht, der Australierin werden von den Tennis-Insidern bestenfalls Außenseiterchancen einberaumt. Seit sie Anfang Juni im French-Open-Semifinale gescheitert war, gelangen ihr bei vier Turnierteilnahmen nie mehr als zwei Siege in Folge. Und auch für die sentimentale Favoritin wird es wohl nicht reichen: Die Belgierin Kim Clijsters, die US-Open-Siegerin 2005, 2009 und 2010, wird zum zweiten und (voraussichtlich) letzten Mal ihren Abschied aus dem internationalen Profitennis zelebrieren.

Die Dichte im Damen-Tennis ist groß. So groß, dass auch die Nummer 47 der Welt kleine Chancen auf den Titel hat. Diese heißt Venus Williams, ist 32 Jahre alt und will es noch einmal wissen. Die ehemalige Nummer eins stand zuletzt in Cincinnati im Semifinale. "Derzeit klappt es so gut wie schon lange nicht", posaunt die Amerikanerin.

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