Djokovic gegen Nadal, Teil 37

Vor einem Jahr saß Rafael Nadal traurig vor dem Fernsehapparat und sah, wie Andy Murray im Endspiel Novak Djokovic besiegte. Damals wusste der Spanier nicht, ob er jemals wieder einen Schläger wettbewerbsmäßig in seinen begnadeten Händen halten kann. Eine Knieverletzung brachte ihn an den Rande des Karriere-Endes.
Ein Jahr später sieht die Welt ganz anders aus. Der mittlerweile 27-Jährige ist wieder topfit und darf sich heute im Finale (23.00 Uhr, MESZ, live Eurosport) mit dem Weltranglisten-Ersten Djokovic messen. Zum dritten Mal in einem US-Open-Endspiel übrigens, 2010 gewann Nadal, ein Jahr später sein serbischer Gegner. Beide halten auch bei je einem Titel in New York, Nadal hat allerdings bereits zwölf Grand-Slam-Siege geholt, der um ein Jahr jüngere Djokovic halb so viele.
Schongang & Marathon
Nadal hatte im Semifinale nicht all zu viel zu tun, um den Franzosen Richard Gasquet 6:4, 7:6 und 6:2 zu besiegen. Novak Djokovic hingegen musste gegen den Schweizer Murray-Bezwinger Stanislas Wawrinka über einen Marathon gehen, um 2:6, 7:6, 3:6, 6:3, 6:4 zu gewinnen. 4:09 Stunden dauerte das Kräftemessen, das dritte Game im Entscheidungssatz fast 22 Minuten. In engen Phasen wurde „Nole“, wie er auch genannt wird, seinem Ruf als „Entfesselungskünstler“ gerecht.
Das Duell Djokovic gegen Nadal gab es aber öfter als zwei Mal, heute steigt bereits die 37. Auflage des „Fast-schon-Klassikers“. 21-mal siegte der Ballermann aus Mallorca. „Ich würde lieber gegen jemand anderen spielen, aber so ist es nun mal“, sagte Nadal nach seinem Sieg gegen Gasquet. „In einem Finale würde ich lieber gegen einen spielen, gegen den ich größere Chancen hätte zu gewinnen.“ Djokovic wird dramatisch: „Für diese Matches leben wir. “ Eine Wachablöse steht ohnehin bevor. Zwar wird der Serbe unabhängig vom heutigen Ergebnis in der Weltrangliste vorne bleiben, aber danach hat er heuer noch mehr als 3000 Punkte zu verteidigen, der im Vorjahr verletzte Nadal nichts.
Nadal wird wohl auch deshalb am Jahresende vorne sein, weil er heuer auf Hartplatz noch kein Match verloren hat. „Nach dem, was im vergangenen Jahr war, ist es ein Traum für mich.“
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