Umsturz bei Vuelta-Bergankunft

Ein Radrennfahrer fährt ein Rennen, während Zuschauer am Straßenrand stehen.
Mit einem gewagten Angriff hängt Contador den bisherigen Leader Rodriguez ab.

Mit einem Überraschungsangriff hat sich Alberto Contador am Mittwoch das Rote Trikot des Gesamtführenden der 67. Spanien-Radrundfahrt geholt.

Der aus einer Dopingsperre zurückgekehrte 29-jährige Spanier löste seinen Landsmann Joaquim Rodriguez, der auf den Bergetappen zuvor alle Angriffe souverän abgewehrt hatte, an der Spitze ab.

Der Saxo-Bank-Kapitän gewann die 17. Etappe nach 187 Kilometern von Santander nach Fuente De nach einer rund 50 km langen Flucht sechs Sekunden vor seinem Landsmann Alejandro Valverde und nimmt die letzten vier Etappen mit 1:52 Minuten Vorsprung auf Valverde und 2:28 auf den nun drittplatzierten Rodriguez in Angriff. Rodriguez musste sich mit dem zehnten Tagesrang (+2,38) begnügen.

"Diesen Sieg widme ich allen, die immer an mich geglaubt haben", sagte Contador, der nach seinem ersten Etappensieg den Tränen nahe war. Der wegen Dopings bei der Tour de France 2010 gesperrt gewesene Madrilene hat nun beste Chancen, die Vuelta zu gewinnen, letztes Hindernis ist eine weitere Bergetappe am Samstag.

Früher Angriff

Der 33-jährige Katjuscha-Kapitän Rodriguez, der seit der 4. Etappe geführt hatte, vergab mit seinem Einbruch nach dem zweiten Platz im heurigen Giro d`Italia wohl eine weitere Chance auf seinen ersten Sieg in einer dreiwöchigen Rundfahrt.

Der am 5. August von seiner Sperre zurückgekehrte Contador attackierte in einem vergleichsweise harmlosen Aufstieg der 2. Kategorie, distanzierte den Katalanen und schloss zu einer Fluchtgruppe auf, in der sich mit dem Portugiesen Sergio Paulinho ein Teamkollege befand.

Am Beginn der 17,4 km langen, aber nicht sehr steilen Schlusssteigung betrug der Abstand zur Gruppe von Rodriguez und Valverde bereits zwei Minuten.

Während Contador auf den letzten Kilometern alleine dem Ziel und vielleicht auch seinem zweiten Vuelta-Sieg nach 2008 entgegenfuhr, brach Rodriguez ein und musste auch Valverde ziehen lassen. Dieser kam Contador im Finish bis auf sechs Sekunden nahe. "Es war ein bisschen verrückt, so früh anzugreifen. Aber ich musste es machen, um noch eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben", erklärte Contador.

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