TT-Jugend-EM in Schwechat vor Olympia und EM

In Schwechat gehen ab Freitag zum sechsten Mal Jugend-Europameisterschaften im Tischtennis auf österreichischem Boden in Szene.

Nach Obertraun 1969, Mödling 1976, Hollabrunn 1982, Linz 1984 und Hollabrunn 1990 ist diesmal die Werner Schlager Academy (WSA) der Schauplatz. Rund 800 Aktive werden erwartet. Die 18 genannten Österreicher wollen ein Wörtchen mitreden, die Medaillen hängen aber hoch.

Die besten Chancen werden Andreas Levenko eingeräumt. Der gebürtige Ukrainer kam mit seiner Familie vor ein paar Jahren nach Salzburg und zog später wegen der guten Trainingsmöglichkeiten in der WSA in den Wiener Raum. "Sicher ist es ein gewisser Heimvorteil", sagte der UTTC-Salzburg-Spieler am Montag bei einer Pressekonferenz in der EM-"Location". "Aber ich glaube nicht, dass ich sehr nervös sein werde. Mein Ziel ist, einmal Weltmeister zu werden."

Für die von Ströck als Hauptsponor unterstützte EM sieht sich Levenko im U15-Einzel am chancenreichsten, obwohl er erst am 17. Juli seinen 14. Geburtstag feiert. Das Gros seiner Konkurrenten wird mehr an Alter und Erfahrung in die Waagschale werfen. Doch bei seinem jüngsten Titelgewinn in der U15-Klasse bei den Spanien Open hat Levenko bereits alle Konkurrenten düpiert. Als Elfter der Setzliste geht er mit der klar besten Setzung aller Österreicher in den Bewerb.

Bis Dienstag nächster Woche (17. Juli) werden die Mannschafsbewerbe ausgetragen, wobei es für alle ÖTTV-Teams in den B-Kategorien um die Top zwei bzw. den Aufstieg in die A-Kategorie geht. Die zweite EM-Hälfte ist Einzel und Doppel vorbehalten. Größte österreichische U18-Hoffnung ist Stefan Leitgeb, Neunter der Olympischen Jugendspiele 2010 in Singapur. "Im Doppel mit Simon (Anm.: Pfeffer) sind meine Chancen am größten", meinte der 18-Jährige.

Österreich hat auf Jugend-EM-Ebene eine große Tradition. Werner Schlager und Karl Jindrak holten im Doppel 1987 Bronze bei den Schülern und 1989 Silber in der Jugend-Klasse, Robert Gardos wurde - allerdings noch als Ungar - 1993 Schüler-Europameister und Liu Jia krönte sich 1998 und 1999 zur Europameisterin. Diesmal ist nicht unbedingt ein Podestplatz vorauszusetzen, doch der ÖTTV-Nachwuchs bewies in vergangenen Jahren einen Aufwärtstrend.

Die anstehenden Titelkämpfe sind nicht nur ein Einstimmen auf die am 28. Juli beginnenden olympischen Tischtennis-Bewerbe sondern für die Organisatoren ÖTTV, WSA und Stadt Schwechat auch ein Testlauf für die EM der allgemeinen Klasse von 4. bis 13. Oktober 2013. So wird auch Neues erprobt, wie die elektronische Zählererfassung direkt am Schiedsrichtertisch. Von dort wird der Spielstand unmittelbar und schnell auf die diversen Live-Ticker durchgeschaltet.

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