Trauriger Olympia-Rekord: So viele Dopingfälle wie noch nie

Trauriger Olympia-Rekord: So viele Dopingfälle wie noch nie
Bei den Sommerspielen 2012 gab es bisher 139 Dopingfälle. Alleine 46 davon bei russischen Sportlerinnen und Sportlern.

Am Mittwoch lief die Acht-Jahres-Verjährungsfrist der ermittelten Dopingfälle der Sommerspiele 2012 in London aus, mit bisher 139 erwischten Dopingsündern wurde eine neue Rekordzahl hervorgebracht. Das berichtete das Fachportal "Insidethegames" am Donnerstag. Bisher war Peking 2008 mit 81 die Höchstmarke gewesen.

46 der überführten London-Teilnehmer stammen aus Russland, 14 von ihnen wurden Medaillen aberkannt. 17 kommen aus der Ukraine, 15 sind Athleten aus Weißrussland, 14 sind aus der Türkei. Die am stärksten betroffene Sportart ist mit 91 Fällen die Leichtathletik gefolgt von Gewichtheben mit 34.

Die ernüchternde London-Zahl kann aber noch weiter steigen, da etliche Verfahren noch anhängig sein dürften. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat noch nicht alle seine diesbezüglichen Disziplinarverfahren abgeschlossen.

39 Medaillengewinner, 13 Olympiasieger

65 der ermittelten Dopingfälle der Sommerspiele 2012 stammen aus den 5.000 Nachkontrollen, die in den vergangenen Jahren mit neuen Analysemethoden durchgeführt worden sind. 39 der so ertappten Betrüger waren Medaillengewinner, 13 davon sogar Olympiasieger.

Witold Banka, der Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), verwies auf die erzielten Erfolge durch die nachträglichen Untersuchungen eingelagerter Proben. "Es bedeutet, dass Gerechtigkeit dank neuer und verbesserter Methoden erreicht werden kann - auch wenn es erst Jahre später so weit ist", so Banka. Das sei auch ein Signal an jene, die von Konkurrenten betrogen worden seien, man werde immer an der Seite der sauberen Sportler stehen, erklärte der Pole.

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