Tour de France: Rätselraten über Ineos vor der Kletterpartie

Alle für einen: Bora-hansgrohe wollte Peter Sagan wieder in Grün sehen - das ist gelungen
Titelverteidiger Egan Bernal schwächelt. Bora-hansgrohe sorgte dafür, dass einige Co-Favoriten viel Zeit verloren.

Bauke Mollema nun schon so einiges erlebt, aber was der 33-jährige Niederländer aus dem Team Trek-Segafredo da am Donnerstagnachmittag am Ende der sechsten Etappe der Tour de France hörte, das hat ihn dann doch überrascht.

„Easy, easy“, rief Tour-Titelverteidiger Egan Bernal seinem Ineos-Teamkollegen Michal Kwiatkowski zu, langsamer fahren solle der Pole auf den letzten 200 Metern der Bergankunft in den Cevennen. „Vielleicht hat er sich nicht gut gefühlt, oder er wollte einfach nicht schneller fahren“, mutmaßte Mollema.

Der 23-jährige Kolumbianer gibt Rätsel auf. 2019 jüngster Tour-Sieger der Geschichte, wirkt er heuer deutlich von seiner Bestform entfernt – Rückenprobleme. Bernal selbst sieht sich auf dem Weg der Besserung: „Wir müssen geduldig bleiben und uns so gut erholen wie möglich.“ Noch ist nicht viel passiert, der Kolumbianer ist Gesamtvierter mit 13 Sekunden Rückstand auf Adam Yates (GBR/Mitchelton-Scott).

Wie schnell es aber gehen kann, zeigte der Freitag: Bora-hansgrohe wollte Peter Sagan (SVK) zurück ins Grüne Trikot bringen, fuhr bei schwierigen Windverhältnissen voll bis zum Zwischensprint und weiter – und zerriss auf den 168 Kilometern von Millau nach Lavaur das Feld. Ergebnis: Etliche Co-Favoriten wurden abgehängt (Pogacar, Chaves, Mollema, ...), so auch Sagans irischer Sprint-Rivale Sam Bennett (Deceuninck-Quick Step). Den Sieg holte Jumbo-Vismas Belgier Wout Van Aert, es war schon sein zweiter heuer.

Tour de France: Rätselraten über Ineos vor der Kletterpartie

Zweiter Etappensieg: Wout Van Aert

Belastungsprobe

Vor dem ersten Ruhetag am Montag warten zwei Etappen in den Pyrenäen, am Samstag mit drei großen Bergen, zwei weitere folgen am Sonntag. Und die Konkurrenz wird Egan Bernal so richtig auf den Zahn fühlen. sts

7. Etappe (Millau-Lavaur, 168 km): 1. Van Aert (BEL) Jumbo-Visma 3:32:03, 2. Boasson Hagen (NOR) NTT, 3. Coquard (FRA) B&B, 26. Gogl (AUT) NTT alle gl. Zeit, 55. Großschartner (AUT) +1:21, 63. Mühlberger (AUT) gl. Zeit, 115. Pöstlberger (AUT) alle Bora-hansgrohe +14:32, 142. Haller (AUT) Bahrain-McLaren +15:54.

Gesamt: 1. A. Yates (GBR) Mitchelton-Scott 30:36:00, 2. Roglic (SLO) Jumbo-Visma +3, 3. G. Martin (FRA) Cofidis +9, 4. Bernal (COL) Ineos +13, 5. Dumoulin (NED) Jumbo-Visma gl. Zeit, 59. Mühlberger +31:13, 65. Großschartner +36:42, 95. Gogl +59:56, 135. Pöstlberger +1:24:32, 161. Haller +1:36:56.

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