Nibalis Höhenflug nach traurigem Beginn

Radrennfahrer stehen vor einem Rennen auf ihren Fahrrädern.
Erst gedachte Vincenzo Nibali der Toten in der Ukraine, dann gewann er die Etappe.

Bevor es losging mit der 13. Etappe der Frankreich-Rundfahrt, legte das Feld am Freitag eine Gedenkminute ein: Es wurde der Opfer gedacht, die der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine gefordert hat. Zahlreiche Niederländer sind unter den Toten, die Profis der Teams Belkin und Giant-Shimano fuhren mit Trauerflor.

Die Alpen-Etappen der Tour de France 2014 als Streckenprofil dargestellt.
197,5 Kilometer waren von St-Étienne nach Chamrousse zu überwinden beim Einfahren für die samstägige Alpenetappe von Grenoble nach Risoul, auf der neben Col du Lautaret (2058 Meter) und Col d’Izoard (2360 m/ Dach der Tour) auch noch die Bergankunft in Risoul (1855 m nach 12,6 Kilometern Anstieg mit 878 Metern Höhendifferenz) auf dem Plan steht.

Zwei Brocken hatten die 177 verbliebenen Fahrer bei bis zu 35 Grad zu absolvieren: Den Col de Palaquit (1154 m) passierte Ausreißer Alessandro De Marchi (It/Cannondale) als Erster; es folgte der Anstieg nach Chamrousse: 18,2 Kilometer, 1317 Meter Höhendifferenz, im Schnitt 7,3 Prozent steil.

Rasch war die Fluchtgruppe gestellt, und Gesamtleader Vincenzo Nibali aus Italien setzte mit seinen Attacken am Berg ein Zeichen der Stärke nach dem anderen: Die Konkurrenz im Gesamtklassement konnte nicht folgen, speziell Skys Hoffnung Richie Porte verlor überraschend mehr als sieben Minuten. Nibali aber, den sie den "Hai von Messina" nennen, ließ sie alle stehen – und baute seinen Vorsprung weiter aus. Doch noch trennen den 29-Jährigen etliche Berge vom ersten italienischen Sieg seit 1998 (Marco Pantani).

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