Tour de France: Ein gefallener Star gibt keine Ruhe

Idylle: Doch für die Gegend hatten die Radprofis am Samstag keinen Blick.
Lance Armstrong verspottet einen ehemaligen Gegner. Der Etappensieg geht an den Spanier Omar Fraile.

Der Spanier Omar Fraile hat die 14. Etappe der Tour de France von Saint-Paul-Trois-Chateaux nach Mende solo für sich entschieden. Der 28-Jährige vom Team Astana setzte sich wenige Sekunden vor dem Franzosen Julian Alaphilippe und dem Belgier Jasper Stuyven durch und feierte den größten Erfolg seiner Karriere. Das Sky-Duo Geraint Thomas und Chris Froome verteidigte die Gesamtführung.

Fraile, der diesen Frühling eine Etappe der Tour de Romandie sowie im Vorjahr ein Teilstück der Italienrundfahrt gewonnen hatte, gehörte einer ursprünglich 32-köpfigen Spitzengruppe an, die sich kurz nach dem Start gebildet hatte.

Das Feld mit allen Anwärtern auf den Gesamtsieg ließ die Gruppe fahren. Es erreichte das Ziel auf dem Flugplatz von Mende mit einem Rückstand von gut 18 Minuten. Das Trio um Leader Thomas, Vorjahressieger Froome (2./+1:39 Min.) und Herausforderer Tom Dumoulin (3./1:50) fuhr geschlossen über die Ziellinie.

Der in der Gesamtwertung viertplatzierte Slowene Primoz Roglic (2:38) machte ein paar Sekunden gut, die hinter den Top 3 klassierten Fahrer wie der Franzose Romain Bardet oder der Kolumbianer Nairo Quintana verloren erneut etwas Zeit.

Trek-Profi Michael Gogl war Teil der Fluchtgruppe und investierte viel. Sein Teamkollege Stuyven sah lange nach dem sicheren Sieger aus, Fraile stellte ihn erst kurz vor dem Ende. Gogls Investitionen blieben unbelohnt, am Ende klassierte er sich als bester Österreicher in der Tageswertung an der 124. Stelle.

Spott

Lance Armstrong ist nicht der größte Sympathieträger in der Geschichte des Radsports. Alle seine sieben Siege bei der Tour de France holte der heute 46-jährige Texaner bis oben vollgestopft mit Dopingmittel, alle sieben Siege wurden ihm nachträglich aberkannt. Doch statt sich am Pool seiner Villa zu sonnen, lässt Armstrong immer wieder mit umstrittenen Aussagen oder Tweets aufhorchen.

So verspottete der lebenslang gesperrte Armstrong in seinem Podcast seinen früheren Konkurrenten Andreas Klöden. Armstrong imitierte einen Heulkrampf, als sein langjähriger Weggefährte George Hincapie aus einer SMS zitierte, in der Klöden Armstrong ein Manöver bei der Tour de France verzieh. „Danke Klodi – ich liebe dich Bruder“, schrieb Armstrong zudem bei Instagram.

Der Hintergrund: Klöden war zu Telekom-Zeiten Jan Ullrichs Edelhelfer bei der Tour. 2004 fuhr er in Le Grand-Bornand einem sicheren Etappensieg entgegen. Doch plötzlich tauchte in seinem Rücken der heranstürmende Armstrong im Gelben Trikot auf. Armstrong raste auf den letzten Metern vorbei an dem wie gelähmt wirkenden Klöden. Über dieses Manöver machte sich Armstrong im Podcast lustig. „Ich habe schon an einem anderen Tag zugegeben, dass ich das größte Arschloch bin, das je auf der Erde gelaufen ist“, witzelte Armstrong.

Klöden sollte nie eine Etappe bei der Tour gewinnen. Dafür wurde er auch nie wegen Dopings gesperrt. Nach einer Zahlung für soziale Zwecke wurden alle Ermittlungen gegen den heute 43-Jährigen eingestellt.

Etappe an Spanier

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