Stefan Fegerl, ein Mann für die Zukunft

Ein Tischtennisspieler beim Aufschlag.
"Er saugt alle Informationen wie ein Schwamm auf", lobt sein Trainer den Tischtennis-Spieler.

Zur Medaille hat es diesmal noch nicht gereicht, doch Stefan Fegerl war bei der Tischtennis-EM in Schwechat der absolute Aufsteiger in Österreichs Equipe.

Nicht, dass der 25-Jährige nicht schon vor den Titelkämpfen einen Namen hatte. Doch richtig in die Auslage spielte er sich nun mit überaus starken Leistungen in Team und Einzel, am Ende fehlte nur ein Sieg zur Medaille. Die sollte in den kommenden Jahren folgen.

Mit seinen 25 Jahren hat Fegerl das Leistungspotenzial noch nicht erreicht, da ist sich Coach Richard Prause sicher. "Im heutigen Tischtennis spielt man ab Ende 20 sein bestes Tischtennis", sagte der Betreuer der Werner Schlager Academy (WSA). "Schlager etwa ist mit 30 Weltmeister geworden. Mit dem Alter wird es zwar körperlich schwieriger, aber das macht man dann durch Erfahrungspotenzial wett. Da läuft man einfach früher los."

Der Deutsche sieht Österreichs Nummer drei als sehr lernfähig, was eine kontinuierliche Entwicklung ermöglicht. Im September 2010 war der Waldviertler Weltranglisten-214. gewesen, im Juni kam der aktuell 86. mit Rang 79 auf sein bisheriges Karrierehoch. Das wird er im November toppen. Prause: "Es ist wunderbar, mit Stefan zusammenzuarbeiten. Er hört gut zu, saugt alle Informationen wie ein Schwamm auf. Es ist ein guter Austausch mit ihm."

Bei der EM 2012 hatte Fegerl mit einem Sieg gegen den dänischen Lokalmatador und Ex-Europameister Michael Maze für eine Sensation gesorgt, segelte aber im nächsten Match aus dem Turnier. "Damals hat er vergessen, weiterzuspielen", meinte Prause. "Da hat er jetzt einen klaren Schritt gemacht."

Nach der monatelangen Vorbereitung und dem intensiven EM-Turnier wird Fegerl nun kürzertreten. "Ich bin zwar für die World Tour in Polen und Deutschland genannt, werde aber absagen", erklärte der SVS-NÖ-Spieler. "Da habe ich dann auch mehr Konzentration für die Champions League." Seine Lebensgefährtin Li Qiangbing hat zwei Monate nach der Geburt von Sohn Louis das leichte Training aufgenommen, will im November beim Austria-Top-12 wieder spielen.

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