Fegerl wechselt zum "FC Bayern" des Tischtennis
Tischtennis-Ass Stefan Fegerl spielt ab Sommer für zumindest zwei Saisonen für den deutschen Spitzenklub Borussia Düsseldorf von Rekord-Europameister Timo Boll. Der ehemalige Champions-League-Sieger gab am Mittwoch die Verpflichtung des aktuellen Doppel- und Team-Europameisters bekannt. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber Weinviertel NÖ wird nach dieser Saison zumindest ein großer Umbruch stattfinden.
Obmann Johann Friedschröder beendet seine Tätigkeit nach Ablauf des Spieljahres, womit dem aktuellen österreichischen Meister die Grundlage entzogen wird. "Ich bin der Verein", antwortete Friedschröder, ob dann nicht jemand anderer die Führung übernehmen könnte. Es gebe eine Variante für das Weiterbestehen des Klubs, das aber in stark abgespeckter Form. Friedschröder ist für Weinviertel Niederösterreich und die Vorgängervereine wie Union Wolkersdorf und SVS Niederösterreich seit mehr als 30 Jahren tätig, 65-jährig soll nun bald Schluss sein.
Neue Welt
Der Waldviertler tritt jedenfalls nun bald in eine neue Tischtennis-Welt ein. Patrick Franziska als zweiter deutscher Teamspieler der Borussia wird zwar im Sommer zu Saarbrücken abwandern, der Verein an sich ist aber sehr gut geführt. "Die Borussia ist der FC Bayern des Tischtennis, ein sehr professionell strukturierter Verein mit dem besten Umfeld für seine Spieler", meinte Österreichs Nummer eins über seinen Transfer.
Fegerl stand vor drei Jahren noch nicht in den Top 100 der Weltrangliste, war vor einem Jahr noch 59. Als aktueller 22. steht er vor dem Vorstoß in die Top 20. "Stefan ist ein Spieler mit internationaler Erfahrung, der im vergangenen Jahr einen großen Sprung gemacht hat", meinte auch Düsseldorf-Manager Andreas Preuss. "Er wird uns mit seinen Fähigkeiten speziell in der Champions League verstärken."
Vorfreude lässt auch Borussia-Trainer Danny Heister erkennen: "Stefan ist ein erstklassiger Teamplayer", sagte der Niederländer. "Er hat eine hohe spielerische und mentale Qualität, eine attraktive Spielweise, großen Kampfgeist und kann jeden schlagen." Fegerl zeigte sich mit so viel Lob konfrontiert motiviert. "Ich bin stolz, bei Borussia Düsseldorf zu spielen. Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe."
Außer Boll wird er auch mit dem Inder Sharath Kamal und Schwedens Jugend-Europameister Anton Källberg ein Team bilden. Der Grieche Panagiotis Gionis könnte den Verein hingegen wie Franziska verlassen. Daniel Habesohn dürfte Fegerl ins Ausland folgen. "Die Tendenz geht nach Frankreich oder Polen. Das wird sich in den nächsten ein, zwei Wochen entscheiden", erläuterte der Wiener.
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