Tischtennis: Dicke Tränen, hohe Ziele

Traurig nach dem Finale: Fan Ying, Daniela Dodean und Li Qiangbing.
Zwei Jahre ist das Damen-Team von SVS Ströck alt. Am Montag rüttelte man erstmals kräftig am europäischen Thron.
Eine Tischtennisspielerin wird von ihrem Trainer während eines Spiels beraten.

Es war kein freudiger Anblick Montagabend kurz vor Mitternacht im Schwechater Multiversum. Die SVS-Ströck-Damen Fan Ying, Daniela Dodean und Li Qiangbing standen auf dem Podest. Regungslos, den Kopf gesenkt, Tränen in den Augen.Die Schwechaterinnen hatten ihren großen Traum verpasst – den Sieg in der Champions League. In einem Duell auf Augenhöhe mit dem TTC Berlin eastside entschied nach insgesamt zehn Matches und 37 Sätzen ein einziger Satz zugunsten der Deutschen. Den letztlich alles entscheidenden Durchgang verlor Austro-Chinesin Li Qiangbing knapp mit 11:13. "Das letzte Spiel war sehr schwer für mich", gestand Li Qiangbing. An Österreichs Nummer zwei lag es aber nicht: Sie war in das finale Spiel gegen Abwehrspezialistin Irene Ivancan nicht als Favoritin gegangen. Überraschender war da schon die deutliche 0:3-Niederlage von SVS-Dame Daniela Dodean gegen die Ungarin Petra Lovas. "Schade", sagte Li Qiangbing, "aber wir sind noch ein junges Team und haben noch nicht so viel Erfahrung."Erst seit zwei Jahren gibt es die Damen-Auswahl bei SVS. Das Top-Team wurde beim Start der Werner Schlager Academy in Schwechat mitgegründet – mit dem Ziel, nicht nur österreichische Burschen für den Sport zu begeistern. "Das Projekt ist langfristig ausgelegt", sagt Hausherr Werner Schlager, "wir müssen nun schauen, den jungen Talenten Anreize und Perspektiven zu geben."Das Ziel des Champions-League-Teams ist klar: In den kommenden Jahren soll der Pokal für die beste weibliche Vereinsmannschaft Europas nach Schwechat wandern. Historisches hat man bereits erreicht: Als erster Verein Europas hat SVS sowohl eine Herren- als auch eine Damen-Mannschaft ins Finale der Königsklasse gebracht.Auf nationaler Ebene gibt SVS Ströck bereits den Ton an. Im Vorjahr beendete man die jahrelange Dominanz von Linz-Froschberg, vor einer Woche verteidigten die Niederösterreicherinnen den Titel. Auch in der Bundesliga musste das Satzverhältnis über den Titel entscheiden – mit dem besseren Ende für SVS Ströck. Und ohne Tränen.

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