Tierschutzbund gegen Nominierung von Pferd Totilas

Ein Mann führt ein schwarzes Pferd in einer Reithalle.
Der Deutsche Tierschutzbund hat sich gegen eine Olympia-Nominierung von Matthias Rath und seinem zehn Millionen Euro teuren Ausnahmepferd Totilas ausgesprochen.

Der Verband fordert, keine Reiter nach London zu schicken, die mit "tierschutzwidrigen Ausbildungsmethoden" arbeiten.

"Wir denken da sicherlich an Herrn Rath, der wegen Rollkur negativ aufgefallen ist", erklärte der Tierschutzbund-Sprecher Marius Tünte am Dienstag. Auch der Springreiter Christian Ahlmann und die Dressurreiterin Isabell Werth seien wegen ihrer früheren Dopingfälle nicht für einen Olympia-Start geeignet.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) wies die Forderungen zurück. "Die Regeln gibt nicht der Tierschutzbund vor", sagte FN-Sportchef Dennis Peiler. Die FN nehme die Anregungen ernst, halte sich aber an das Reglement des Weltverbandes FEI. Bei Rath gebe es bisher keine Verstöße. Derzeit ist unklar, ob der 27 Jahre alte Reiter für London nominiert werden kann, weil er an Pfeiffer'schem Drüsenfieber leidet.

Zu den Dopingfällen von Ahlmann und Werth sagte der FN-Sportchef: "Bei uns gelten rechtsstaatliche Prinzipien. Beide haben ihre Strafen erhalten und waren gesperrt. Jeder hat danach eine zweite Chance verdient."

Der Tierschutzbund kritisiert seit längerer Zeit, dass Pferde im Hochleistungssport überfordert werden. Die umstrittene Trainingsmethode Rollkur bezeichnete der Verband als Tierquälerei. Rath versuche, sein Pferd damit "gefügig" zu machen. "Kein noch so aussichtsreicher Podiumsplatz kann als Entschuldigung gelten."

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