Ticket-Skandal vor Olympia

Das Internationale Olympische Komitee ( IOC) hat mit sofortigen Ermittlungen auf einen schweren Ticketskandal vor den London-Spielen (27. Juli bis 12. August) reagiert. Laut der britischen Zeitung Sunday Times sollen Funktionäre Nationaler Olympischer Komitees und autorisierte Ticketverkäufer gegen die strikten IOC-Richtlinien verstoßen und Eintrittskarten für den zehnfachen Preis angeboten haben.
Knapp fünf Wochen vor der Eröffnungsfeier beschloss die IOC-Exekutive auf einer außerordentlichen Sitzung eine Reihe von Maßnahmen und leitete die Anschuldigungen sofort an die
Ethik-Kommission weiter.
"Wir nehmen diese Anschuldigungen sehr ernst", erklärte das IOC am Sonntagmorgen. Sollten sich die Verdächtigungen bestätigen, wollen die Olympier "strengste Sanktionen" aussprechen.
100-Meter-Finale
Dem Bericht zufolge sollen Tickets für Topereignisse wie den 100-m-Lauf angeboten haben. Den Nationalen Olympischen Komitees ist es streng untersagt, Eintrittskarten außerhalb des eigenen Landes oder an Mittelsmänner zu verkaufen, die diese dann weiter veräußern. Laut der zweimonatigen Undercover-Recherche sollen aber 27 Funktionäre und Agenten bereit gewesen sein, diese IOC-Regeln zu brechen.
Erst vor rund drei Wochen war der ukrainische NOK-Generalsekretär
Wladimir Geraschtschenko zurückgetreten, nachdem er von Reportern des britischen Senders BBC mit versteckter Kamera beim angeblichen Ticket-Verkauf gefilmt worden war.
Der ukrainische NOK-Chef und Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka hatte ihn daraufhin suspendiert. Nicht genehmigte Ticketverkäufe sind illegal in Großbritannien und können mit einer Geldbuße von bis zu 20.000 Pfund (24.634 Euro) bestraft werden.
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