Trotz aller Diskussionen: Sinner auf dem Weg ins Finale der US Open

Jannik Sinner besiegte Daniil Medwedew
Nach dem Bekanntwerden seines positiven Dopingtests rauscht der Weltranglistenerste aus Italien ins Semifinale der US Open. Im Viertelfinale besiegte er den Russen Daniil Medwedew.

Jannik Sinner hat nach durchwachsener Leistung das Halbfinale bei den US Open erreicht und seine Favoritenstellung bestätigt. Der italienische Tennis-Weltranglistenerste bezwang Ex-Sieger Daniil Medwedew mit 6:2,1:6,6:1,6:4. Sinner trifft am Freitag nun auf seinen guten Freund Jack Draper aus Großbritannien. Der Weltranglisten-25. steht nach dem Sieg über den Australier Alex de Minaur überraschend erstmals unter den Top vier bei einem Grand Slam.

Medwedew, Sieger von 2021, scheiterte als letzter verbliebener früherer Titelgewinner, womit es am Sonntag in Flushing Meadows ein neues Siegergesicht geben wird. Nach dem frühen Aus von Novak Djokovic aus Serbien und dem Spanier Carlos Alcaraz hat Sinner beste Chancen auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel. Im zweiten Semifinale treffen die US-Amerikaner Frances Tiafoe und Taylor Fritz aufeinander. Letzterer hatte mit Alexander Zverev die Nummer 4 des Turniers ausgeschaltet.

Sinner steht nach dem Freispruch kurz vor dem Turnier nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit. „Es war sehr schwierig, wir haben schon in Australien und London gegeneinander gespielt“, sagte Sinner über das Duell mit Medwedew. Unvergessen ist auch das hochklassige Wien-Endspiel der Beiden im Vorjahr, dass ebenfalls der Südtiroler für sich entschieden hatte.

57 unerzwungene Fehler von Medwedew

„Jeder, der zuerst das Break geschafft hat, ist davongezogen. Ich bin sehr glücklich.“ Das Finale der Australian Open dieses Jahres hatte Sinner noch in fünf Sätzen gegen Medwedew gewonnen. Der Russe, dem am Mittwoch allerdings auch 57 unerzwungene Fehler unterliefen, hatte ebenfalls über die komplette Distanz die Revanche im Wimbledon-Viertelfinale geschafft.

Für eine Überraschung sorgte Draper. Der 22-jährige Brite besiegte den als Nummer zehn gesetzten Australier Alex de Minaur souverän 6:3,7:5,6:2 und zog damit erstmals in ein Grand-Slam-Halbfinale ein. Draper hat im gesamten Turnierverlauf noch keinen Satz abgegeben. Für die britischen Fans ist Drapers Performance nach dem Rücktritt von Andy Murray nach den Olympischen Spielen Labsal auf die Wunden.

Sein bisher bestes Grand-Slam-Resultat hatte der Engländer im Vorjahr mit dem Achtelfinaleinzug bei den US Open erreicht. „Es ist großartig. Zum ersten Mal auf dem größten Platz der Welt zu spielen, ist ein Traum für mich“, sagte Draper im Arthur Ashe Stadium.

Zuvor war bei den Frauen überraschend deutlich die Weltranglistenerste Iga Swiatek gescheitert. Die polnische Siegerin von 2022 unterlag der als Nummer 6 gesetzten US-Amerikanerin Jessica Pegula mit 2:6,4:6. „Ich habe es endlich geschafft und kann endlich sagen: Halbfinalistin“, sagte Pegula, die zuvor sechsmal im Viertelfinale bei einem der vier großen Turniere verloren hatte.

Die gebürtige New Yorkerin und Milliardärstochter trifft nun am Donnerstagabend  auf die Tschechin Karolina Muchova, die bisher im Turnierverlauf ebenfalls noch keinen Satz abgegeben hat. „Sie ist so gut, talentiert. Sie hat viel Erfahrung, also muss ich mein bestes Tennis zeigen“, sagte Pegula. Sie feierte ihren Sieg u.a. vor Turn-Superstar Simone Biles.

Das zweite Halbfinale bestreiten die Weltranglistenzweite Aryna Sabalenka aus Belarus und die US-Amerikanerin Emma Navarro. Im Vorjahr hatte US-Publikumsliebling Coco Gauff den Titel gewonnen.

Damit stehen erstmals seit 2003 bei den US Open sowohl bei Frauen als auch bei Männern je zwei US-Amerikaner im Endspiel.

Swiatek verpasste hingegen die Chance auf ihren sechsten Grand-Slam-Titel. Die 23-Jährige startete schwach, lag schnell mit 0:4 hinten. Nach nur 37 Minuten hatte Pegula den ersten Satz gewonnen. Auch im zweiten Durchgang leistete sich Swiatek vor allem mit der Vorhand immer wieder leichte Fehler.

Nach dem Break zum 3:4 schlug sie sauer mit dem Schläger ins Netz. Das letzte Aufbäumen kam zu spät, insgesamt unterliefen der Polin 41 unerzwungene Fehler.

Die 28-jährige Tschechin Muchova setzte sich in ihrem Viertelfinale gegen die als Nummer 22 gesetzte Brasilianerin Beatriz Haddad Maia mit 6:1,6:4 durch.

Pegula besiegte Swiatek

Pegula besiegte Swiatek

Swiatek verpasste hingegen die Chance auf ihren sechsten Grand-Slam-Titel. Die 23-Jährige startete schwach, lag schnell mit 0:4 hinten. Nach nur 37 Minuten hatte Pegula den ersten Satz gewonnen. Auch im zweiten Durchgang leistete sich Swiatek vor allem mit der Vorhand immer wieder leichte Fehler. Nach dem Break zum 3:4 schlug sie sauer mit dem Schläger ins Netz. Das letzte Aufbäumen kam zu spät, insgesamt unterliefen der Polin 41 unerzwungene Fehler.

Die 28-jährige Tschechin Muchova setzte sich im dritten Viertelfinalspiel gegen die als Nummer 22 gesetzte Brasilianerin Beatriz Haddad Maia mit 6:1,6:4 durch.

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