Innsbruck wird Co-Gastgeber des Daviscup-Finalturniers

Innsbruck wird Co-Gastgeber des Daviscup-Finalturniers
Ende November spielt in Tiroler Landeshauptstadt die Gruppe mit Österreich, Deutschland und Serbien. Gelegenheit, einen Blick auf glorreiche Kämpfe in Österreich zu werfen.

Alexander Antonitsch, Österreichs Daviscup-Musketier aus vergangenen Tagen, brachte es bereits vor drei Wochen auf den Punkt: "Wir haben endlich wieder richtige Daviscup-Stimmung in Österreich.“

Denn Österreichs Tennisverband (ÖTV) und Daviscup-Veranstalter Herwig Straka bekamen den Zuschlag: Innsbruck wird im kommenden November Austragungsort von Gruppenspielen des Daviscup-Finalturniers. Das wurde am Montag bei einer Online-Pressekonferenz des Sportministeriums mit u.a. Sportminister Werner Kogler, ÖTV-Präsident Magnus Brunner und eben Straka bekanntgegeben. Ab 25. November wird in der Tiroler Landeshauptstadt auf jeden Fall die Gruppe mit Österreich, Deutschland und Serbien ausgetragen.

Sport Talk mit Magnus Brunner und Stefan Pramberger

Thiem, Zverev und Djokovic zu Gast

Es ist also zu erwarten, dass rund um den ersten Advent-Sonntag nicht nur Österreichs Star Dominic Thiem in Innsbruck spielen wird, sondern auch sein deutscher US-Open-Finalgegner Alexander Zverev und der serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic. Die Entscheidungen fallen in Madrid.

Das Finalturnier war coronabedingt um ein Jahr verschoben worden. Das österreichische Team hatte sich im März 2020 mit einem 3:1-Sieg in Premstätten bei Graz gegen Uruguay für diesen Event qualifiziert.

Nachdem es in der Weltgruppe kaum mehr spektakuläre Heim- und Auswärtsspiele (Ausnahme ist Quali für das Finalturnier) gibt, wecken diese Aussichten Erinnerungen an große Daviscup-Kämpfe:

  • September 1990: Österreich – USA 2:3

In Österreich die Mutter aller Daviscup-Schlachten mit einem großen Helden: Bei den Siegen von Thomas Muster gegen Andre Agassi und Michael Chang waren 17.000 Fans im Praterstadion euphorisch. Der Steirer erledigte seine Pflicht, brachte die Mannschaft von Kapitän Filip Krajcik 1:0 in Führung und sorgte für den 2:2-Ausgleich. Als Horst Skoff im abschließenden Einzel 2:0 in Sätzen gegen Chang führte, war das Daviscup-Finale so nah, ehe der Paris-Sieger 1989 noch siegte. Soweit wie ins Semifinale hat es Österreich bis dato nicht mehr gebracht. Zuvor waren schon Spanien und Italien besiegt worden.

  • März 1994: Österreich – Deutschland 2:3

Wieder war Thomas Muster in diesem Prestigeduell nahe Graz mit Siegen über Michael Stich und Marc-Kevin Göllner der Held, Skoff verlor hingegen gegen beide. War Skoff damals der Buhmann? „Ohne ihn wären wir nie so weit gekommen, hätte es den Boom nicht gegeben“, erinnert sich Antonitsch.

  • April 1989: Österreich – Schweden 2:3

Tatsächlich schrieb Horst Skoff seine eigenen Sternstunden. Der Kärntner führte nach dem Ausfall von Muster (Kreuzbandriss eine Woche zuvor nach einem Unfall in Miami) Österreichs Team an und schrieb Geschichte. Der damals 20-Jährige schlug mit Mats Wilander den überragenden Mann der Vorsaison in 6:04-Stunden im Wiener Dusika-Stadion 6:7, 7:6, 1:6, 6:4 und 9:7 für Skoff. Letztlich war Stefan Edberg in Österreichs erstem Viertelfinale mit drei Punkten zu stark.

Innsbruck wird Co-Gastgeber des Daviscup-Finalturniers

Österreichs Rekordteamspieler: Jürgen Melzer

  • Februar 2012: Österreich – Russland 3:2

Der Fanansturm in Wiener Neustadt war mit den großen Muster-Zeiten nicht vergleichbar. Aber wie sich Jürgen Melzer seine zwei Einzelpunkte holte und damit Österreich ins erste Weltgruppen-Viertelfinale seit 1995 brachte, war phänomenal.

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