Wiens Turnierboss Straka: "Werden die Saudis ins Boot holen"

Von Arabien nach Wien: Superstar Jannik Sinner
Herwig Straka, der auch eine führende Rolle bei der Spielergemeinschaft ATP spielt, bestätigt, dass es in Saudi Arabien bald ein weiteres Masters-Turnier geben wird.

Zwei Jahre nach seinem Sieg im vielleicht besten Finale überhaupt in der Wiener Stadthalle kehrt Jannik Sinner zurück. Der Weltranglisten-Zweite spielt noch beim Schauturnier Six Kings Slam, wo er am Freitag noch das Finale gegen Carlos Alcaraz spielt, reist dann aber direkt aus Saudi-Arabien zum mit 2,74 Mio. Euro höchstdotierten österreichischen Sportevent. 

Turnierdirektor Herwig Straka hat sich das viel kosten lassen, doch für den Italiener zählt in Wien weniger das Geld. „Unsere Währung sind die Punkte“, sagt Straka. Mit von der Partie sind bei den Erste Bank Open ab Montag aber auch vier weitere Top-Ten-Spieler: der Deutsche Alexander Zverev (Nummer 3), der Australier Alex de Minaur (7), Sinners italienischer Landsmann Lorenzo Musetti 8) und der russische Vorjahresfinalist Karen Chatschanow (10). Titelverteidiger Jack Draper hat wegen einer Verletzung seine Saison vorzeitig beendet. 

Einmal mehr ein Feld der Superlative also. Dass mehrere Wien-Starter unmittelbar davor bei der millionenschweren Exhibition spielen, gefällt Straka nicht sonderlich. „Die Ernsthaftigkeit ist eine andere, wenn man um Punkte spielt. Aber bei so viel Geld verstehe ich es. Es ist ein unmoralisches Angebot, da wird man schwach.“ Die Konkurrenz der finanzkräftigen Saudis soll deshalb auch innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre ins ATP-Boot geholt werden. „Wir werden die Saudis in den Terminkalender mit einem 1000er-Turnier irgendwann in naher Zukunft aufnehmen, und hoffen, dass das Six Kings dann Geschichte ist.“

Es wird dann also statt neun schon zehn ATP-Masters-1000-Events geben. Die Idee ist nicht ganz neu, soll nun aber bald umgesetzt werden, so Straka, der im ATP-Board of Directors sitzt.

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