Am Finale vorbei: Thiem dennoch mit breiter Brust nach Wien

Am Finale vorbei: Thiem dennoch mit breiter Brust nach Wien
Der Österreicher verpasst in Antwerpen seine Rückkehr in die Top 100 und tritt nun wohl am Dienstag beim Erste Bank Open an.

Dominic Thiem war am Samstagvormittag entschuldigt. Grund: Er musste in Antwerpen arbeiten und konnte deshalb nicht der Auslosung für das Wiener Stadthallenturnier am Heumarkt bewohnen.

Und er machte seine Arbeit sehr ordentlich, Österreichs Topmann zog in Belgien bis ins Halbfinale ein, in dem gestern Abend sein Erfolgslauf nach ebenfalls gutem Spiel zu Ende ging. Der Niederösterreicher unterlag dem US-Mann Sebastian Korda 7:6, 3:6, 6:7 und verpasste damit nicht nur den Finaleinzug, sondern auch den Sprung in die Top 100.

Mit seinem gestrigen Gegner, dem Sohn des ehemaligen Weltranglistenzweiten Petr, hatte er etwas gemeinsam: Beide Herren unterlagen in der Vorwoche in Gijón dem Russen Andrej Rublew – Thiem im Halbfinale, Korda im Endspiel. Im ersten Satz zeigten sich beide Herren sehr souverän beim Service. Die logische Folge war ein Tiebreak, in dem Thiem einen 2:4 Rückstand umdrehte und nach einer Stunde Spielzeit als 7:4-Sieger den Platz verließ. Es war Thiems achtes gewonnenes Tiebreak in Folge.

Im zweiten Satz gab es eingangs eine Break-Orgie. Thiem gab dreimal seinen Aufschlag sang- und klanglos ab, Korda glich aus. Im dritten Satz lag Thiem schon vorne, musste aber das Re-Break hinnehmen und letztlich ins Tiebreak, wo seine Serie gegen einen stark spielenden Korda endete.

Medwedew droht

Wäre Thiem am Heumarkt gewesen, wäre er einer der ersten gewesen, der wusste, wer beim Erste Bank Open sein Auftaktgegner ist. Die bislang einzige Partie gegen Tommy Paul konnte Österreichs alte und neue Nummer eins bei den French Open 2019 gewinnen, gespielt wird wohl am Dienstag. Der Amerikaner fiel damals aber eher durch ein schräges Leiberl denn großes Spiel auf. Gewinnt Thiem, könnte in Runde zwei der topgesetzte Russe Daniil Medwedew warten.  Wien bedeute ihm als Turnier sehr viel. Er hofft, das „gute Ende von der Saison noch ein bisserl rauszuzögern. Semifinale in Antwerpen ist richtig gut“.

 

Jurij Rodionov war bei der Auslosung nicht nur dabei, sondern mittendrin tätig. Er zog sich ausgerechnet den Kanadier Denis Shapovalov, gegen den er vor zwei Jahren in der Stadthalle seinen bislang größten Sieg feierte. „Ich konzentriere mich auf mein Spiel, weiß aber, dass meine Chancen gut sind, wenn er so spielt wie damals“, sagt der 23-Jährige.

Stadthallen-Debütant und Kitzbühel-Finalist Filip Misolic trifft auf den Argentinier Francisco Cerundolo, den jüngst Thiem zweimal besiegt hat. „Es wird nicht einfach, er hat eine gute Vorhand, ist aber in der Halle nicht so gut.“

Dennis Novak, zweifacher Achtelfinalist in Wien, muss gegen den als Nummer zwei gesetzten Griechen Stefanos Tsitsipas antreten. „Keine einfache Auslosung, aber was ist bei diesem Turnier schon einfach“, sagt Trainer Günter Bresnik.

ATP-500er-Turnier
Dotation: 2,489 Millionen Euro, der Sieger erhält 439.305 Euro.

Auslosung 1. Runde
12 Spieler der Top 20 sind am Start, die Schlager: Medwedew (RUS/1) – Basilaschwili (GEO), Rublew (RUS/3/Sieger 2020) – Schwartzman (ARG/Finalist 2019), Hurkacz (POL/5) – Tiafoe (USA/Finalist 2021).  

3 Österreicher spielten in der Quali, Erler, Neumayer und Miedler verpassten den Hauptbewerb.

KURIER Talk mit Herwig Straka

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