Thiem zieht ins Gstaad-Finale ein

Der 21-Jährige bezwingt den Spanier Feliciano Lopez und spielt am Sonntag um seinen heuer dritten Titel auf der Tour.

Als Günter Bresnik sich vor zwölf Jahren einen Jungen schnappte und sagte "Ihr werdet sehen, der wird was", schüttelte jeder den Kopf. Was will der mit einem 9-Jährigen? Drei Jahre später war Thiem in seiner Altersklasse die Nummer zwei in Österreich, ehe Bresnik seine Rückhand umstellte. "Auf einmal war er Nummer 27 im Lande und jeder hat gemeint, was der Bresnik nicht für ein Trottel ist", erinnert sich der Trainer, der zuvor schon Horst Skoff und Stefan Koubek nach oben geführt hatte.

Gegenwärtig ist der mittlerweile 21-jährige Thiem fast jede Woche eine Schlagzeile wert. Und geht es nicht um den Daviscup, sind besagte Schlagzeilen auch positiver Natur. Einige Tage nach dem Turniersieg in Umag steht Thiem in einem weiteren ATP-Finale. Im Halbfinale von Gstaad besiegte der Lichtenwörther am Samstag den Spanier Feliciano Lopez 6:3, 6:7, 6:3. Es war der dritte Sieg im dritten Spiel über den 33-Jährigen. Im Finale wartet nun der Belgier David Goffin (Sonntag, 11.30 Uhr, ORF Sport+), gegen den Thiem im Vorjahr im Finale von Kitzbühel verloren hat.

Dorthin wird Thiem danach zurückkehren. Vor zwei Wochen hatte er beide Daviscup-Spiele gegen die Niederländer in Tirol verloren. "Er kann sich nichts vorwerfen, er hat dort immer fast bis Mitternacht trainiert. Freilich ist es schade, dass es dort nicht so gelaufen ist, aber mir persönlich ist es so lieber." Bresnik meint damit den Erfolgslauf auf der Tour. "Dieser überrascht mich nicht, ich habe in Kitzbühel schon gesagt, dass er in Topform ist. Die Niederlagen dort haben ihm einen Stachel gegeben."

Schweißtreibend

Bresnik fühlt sich bestätigt. "Er hat als Kind schon nie gefragt, wie lange das Training dauert." Und er selbst wisse auch, dass man mit Turniersiegen auf der niedrigsten ATP-Kategorie (250) niemals in die Top Ten kommen kann. "Als er in Wimbledon in der zweiten Runde verlor, sagte er nicht, dass er wegen der Niederlage enttäuscht sei, sondern, weil er ja spielerisch mit allen Stars mithalten könne", erinnert sich Bresnik. Nun kann Thiem als einziger Österreicher neben Thomas Muster das Triple schaffen und drei Turniere in einem Jahr gewinnen.

In Kitzbühel darf Thiem nun ernten. Da ist er als Nummer eins gesetzt. "Es ist für das Turnier sehr gut, dass er Selbstvertrauen mitbringt. Und vor allem auch Zuschauer", hofft Turnier-Boss Alexander Antonitsch.

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