Meusburger in Paris weiter, Melzer muss nachsitzen

Eine Tennisspielerin schlägt einen Ball während eines Matches.
Die 30-Jährige ringt die Französin Hesse nieder. Das Melzer-Match wird wegen Dunkelheit abgebrochen.

Yvonne Meusburger hat am Sonntag ihre Negativ-Serie von zuletzt vier Niederlagen abgeschüttelt und sich in die zweite Runde der French Open gekämpft. Die 30-jährige Vorarlbergerin rang die unbekannte, aber an diesem Tag wohl über ihre Verhältnisse spielende Französin Amandine Hesse nach 2:33 Stunden mit 3:6,6:3,6:4 nieder.

Damit steht Meusburger zum zweiten Mal nach 2010 in der zweiten Runde von Roland Garros. In dieser trifft sie nicht vor Mittwoch entweder auf Samantha Stosur (AUS-19) oder Monica Puig (PUR). Die Österreicherin hat bisher gegen keine der beiden Spielerinnen gespielt.

Ein Tennisspieler in einem gelben Hemd schlägt einen Ball.
epa04225337 Jurgen Melzer of Austria in action during his first round match against David Goffin of Belgium for the French Open tennis tournament at Roland Garros in Paris, France, 25 May 2014. EPA/CHRISTOPHE KARABA
Für Jürgen Melzer heißt es unterdessen nachsitzen. Sein Match gegen den Belgier David Goffin ist am Sonntagabend beim Zwischenstand von 6:4,5:7 nach 1:35 Stunden Spielzeit wegen Dunkelheit abgebrochen worden. Die Partie wird am Montag als zweites Match auf Court 3 (nicht vor 12.30 Uhr) fortgesetzt.

Heimvorteil

Meusburger tat sich gegen die Nummer 221 der Weltrangliste schwer. Die Wildcard-Spielerin verbiss sich auf Court 1, dem als "Stierkampf-Arena" bekannten runden Stadion, in die Partie und stellte nach 48 Minuten die 1:0-Satzführung her. "Sie hat schon einen Vorteil gehabt mit dem Publikum. Sie hat am Anfang sehr gut gespielt, aber ich habe es auch zugelassen", blickte Meusburger zurück. Im zweiten Durchgang wogte das Match hin und her, ehe die Favoritin mit einem Break zum 4:3 und einem weiteren zum 6:3 den dritten Durchgang fixierte.

In diesem ging es dann kurzfristig sehr hektisch zu. Nach einer strittigen Entscheidung zuungunsten der Österreicherin kam es zu langen Diskussionen Meusburgers mit der Stuhlschiedsrichterin. Der fast volle Court 1, der übrigens in naher Zukunft bei der Umgestaltung des Arreals dem Erdboden gleich gemacht wird, tobte zugunsten der Französin. Meusburger wiegelte das Publikum in der Phase sogar noch auf.

"In erster Linie hat der Schiri einen extrem großen Fehler gemacht. Der Ball war klar im Aus und ich bin hin und habe nicht den genauen Ball gezeigt, sondern einen dahinter. Deswegen haben die Leute angefangen zu buhen, aber der Ball war klar im Aus und sie hat mir einen Schuhabdruck gezeigt", schilderte Meusburger, die auch registrierte, dass sich die Unparteiische dann in der Folge sogar (zu ihren Gunsten) verzählt hat.

"Es hat mich gepusht in der Situation, weil es irgendwie ein geiles Gefühl war und dann habe ich auch gut gespielt", wunderte sich Meusburger über diese emotionale Phase. Sie ging 4:1 in Führung und hatte im sechsten Game zwei Breakbälle zum 5:1, doch das Match war noch nicht vorüber. Hesse brachte den Aufschlag mit zwei ihrer insgesamt 13 Asse (!) noch durch.

Meusburger behielt aber die Nerven und fand bei 5:3 zwei Matchbälle vor. Österreichs Nummer eins konnte diese aber nicht verwerten. Hesse fasste nochmals Mut, schaffte das Rebreak zum 4:5 und schon ging die Welle durch das Stadionrund. Meusburger blieb aber ruhig und nahm der 21-Jährigen den Aufschlag mit dem insgesamt vierten Matchball zum 6:4 ab.

Federer mühelos

Mit ungefährdeten Erfolgen sind am Sonntag Roger Federer und Serena Williams in die zweite Runde eingezogen. Die beiden jeweils 17-fachen Grand-Slam-Sieger waren die am höchsten eingestuften Spieler, die am ersten von 15 Turniertagen im Einsatz waren.

Der als Nummer vier gesetzte Federer machte gegen Lukas Lacko beim 6:2,6:4,6:2 kurzen Prozess, nach 1:24 Stunden hatte der 32-jährige Schweizer die erste Hürde genommen. Auch die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams kam gegen die französische Wildcard-Spielerin Alize Lim mit 6:2,6:1 weiter, war aber keinesfalls makellos. Sie war nach ihrem 1:18 Stunden-Match nicht ganz zufrieden. Das verwundert nicht, denn mit 36 unerzwungenen Fehlern zeigte sich die 32-jährige US-Amerikanerin nicht in Bestform.

Ebenfalls ungefährdet weiter sind die als Nummer drei gesetzte Polin Agnieszka Radwanska und Tomas Berdych (CZE-6).

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