Melzer im Düsseldorf-Viertelfinale

Jürgen Melzer schlägt sich prächtig und im Düsseldorf-Achtelfinale den Portugiesen João Sousa 7:6, 4:6, 6:4.
33 wird er am Donnerstag. Altes Eisen? Mitnichten. Der Alters-Durchschnitt in den Top 100 steigt (heute um 27, 1990 weit darunter), acht Spieler sind älter als der Deutsch-Wagramer. Der Deutsche Tommy Haas, seit 3. April 36, ist die Nummer eins in diesem Ranking. Dominic Thiem, der am Abend in Nizza sein Achtelfinalspiel gegen den Franzosen Gilles Simon 3:6,6:4,2:6 verloren hat, mit 20 der Jüngste. Vorbei sind Zeiten, als Wilander, Becker oder Chang mit 17 große Turniere gewannen. Die Altersstruktur hat sich verändert, aber nicht die Berufsdauer. "Ein Profi kann rund 1000 Matches spielen", sagt Melzer-Manager und ÖTV-Boss Ronnie Leitgeb. "Da heute die älteren Spieler ihren Körper mehr pflegen und dazu den Vorteil der Routine ausspielen, haben es die Jüngeren schwerer, nach oben zu kommen", sagt Leitgeb, dessen Schützling erst 628 offizielle Spiele hat.
Ex-Profi Alexander Antonitsch sieht es ähnlich. "Heute sind die Spieler fitter, vor allem was die Regeneration betrifft. Jeder hat heute schon einen Physio mit." Auch das ATP-System trage zur Anhebung der Altersstruktur bei. "Für einen Turniersieg auf kleinerer Ebene, wo vor allem Junge spielen, gibt es kaum Punkte", sagt Thiem-Coach Günter Bresnik. Sein Schützling sei eine Ausnahme. "Weil wir im richtigen Alter das Richtige gemacht haben. Schlagtechnisch zählt er deshalb zu den Weltbesten."
Erfahrungswerte
Die individuelle Klasse ist auch für Melzer ausschlaggebend. Leitgeb: "Jürgen hat bei seinem Auftaktsieg in Düsseldorf gegen Newcomer Carreno Busta Erfahrung und Können ausgespielt."
Melzer und Thiem lassen für die Sonntag startenden French Open Gutes erahnen. Vielleicht taucht dort auch Viktor Estrella Burgos aus der Dominikanischen Republik auf. Der zog unlängst in die Top 100 ein. Mit fast 34.
Melzers nächster Gegner in Düsseldorf ist der Tscheche Jiri Vesely und ist 13 Jahre jünger.
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