Zwei Tennis-Stars und ein möglicher Schlager

Am Donnerstag schlägt er auf, der Olympiasieger. Gestern, gegen 15 Uhr, landete Andy Murray mit einem Privatflieger in Wien. Vor dem Start bei den Erste Bank Open ließ er noch einmal seine erfolgreiche Asien-Tournee Revue passieren, die ihn nun doch wieder gute Chancen auf eine Teilnahme beim Saisonfinale einbrachten.
"Ich habe wirklich phasenweise tolles Tennis gespielt, aber noch nicht alles, was ich kann", sagt der 27-Jährige, der in Shenzhen (China) nach 15-monatiger Durststrecke auch wieder ein ATP-Turnier gewann. Stimmt, er kann mehr, 2012 holte er bei den US Open seinen ersten Grand-Slam-Titel, ein Jahr später triumphierte er als erster Brite seit 1936 in Wimbledon. Höhepunkt war aber die Goldene bei Heim-Olympia in London 2012.
Noch fehlen dem Schotten ein paar Punkte auf die Teilnahme beim Finale in London (auch ein Heimspiel). "Ich habe noch ein paar Hallen-Turniere. In Wien zählt für mich nur der Titel." Machbar ist es. Allerdings ist jener Spieler, der ihn zuletzt im Achtelfinale von Schanghai geschlagen hat, bereits in Wien gelandet: der Spanier David Ferrer.
Feinheiten
Murray hat sich jedenfalls auf einen längeren Aufenthalt eingestellt. In seinem Hotel buchte er vier Zimmer für seine Entourage und eine riesige Suite für sich selbst.
Irgendwie verdient. Für Österreichs Top-Coach Günter Bresnik ist Murray vom Feingefühl noch vor seinen großen Kontrahenten Rafael Nadal und Novak Djokovic zu stellen. "Er und Federer sind technisch besser, spielen nicht nur nach einem Schema." Da sind sie auch, die gravierenden Unterschiede zwischen Murray und Ferrer: Murray, der Techniker, Ferrer, der Kämpfer, der unermüdliche Läufer.
Eines haben die beiden Topstars gemein: Bisher eine gute, aber ganz sicher nicht ihre beste Saison. Und deshalb gehen sie ja in Wien auf Punktefang.
Konkurrenten in der Stadthalle sind auch Österreicher: Dominic Thiem trifft heute auf den Vorjahresfinalisten Robin Haase, Zweifach-Sieger Jürgen Melzer auf einen Qualifikanten.
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