Entwarnung bei Thiem, Melzer bangt

Die Verkühlung beim 22-Jährigen ist abgeklungen. Jürgen Melzers Antreten in Wien ist in Gefahr.

Dominic Thiem hat seine zuletzt in St. Petersburg aufgekommene Verkühlung überstanden und wird am Mittwoch die Reise nach Asien antreten. "Er fliegt sicher. Die Nase ist frei, und er hat keine Halsschmerzen mehr", bestätigte sein Coach Günter Bresnik am Dienstag auf APA-Anfrage. Thiem hat ja vor dem Erste Bank Open in Wien die Turniere in Peking und Schanghai eingeplant.

Der 22-jährige Niederösterreicher hatte zuletzt in St. Petersburg das Halbfinale erreicht, war aber schon nach seinem ersten Auftritt nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, erzählte Bresnik. "Es hat in der Nacht nach dem Match gegen Haider-Maurer (Achtelfinale, Anm.) begonnen." Zwar habe Thiem kein Fieber gehabt, aber blockierte Ohren, Gliederschmerzen und Nasenprobleme. Thiem hatte in der Folge dennoch Denis Istomin bezwungen und dann gegen Joao Sousa im Halbfinale mit 4:6,6:7 verloren.

Labrum-Verletzung bei Melzer

Derweil stellte sich die bei den US Open aufgetretene Verletzung der linken Schulter von Jürgen Melzer als schlimmer als befürchtet heraus. Nach einer weiteren MRI-Untersuchung am Dienstag stellte Melzer seinen Start in der Wiener Stadthalle infrage.

Österreichs Nummer drei hofft, dass er das beschädigte Labrum (Umrahmung der Gelenkspfanne des Schulterblatts, Anm.) konservativ behandeln kann. "Wir haben schon auf einem normalen MRI gesehen, dass es beschädigt ist. Eine Labrum-Verletzung ist für einen Überkopf-Sportler eigentlich eine Katastrophe. Wenn man das nähen muss, dann dauert das minimal bis zu neun Monate", schilderte Melzer seinen Zustand.

Melzer hatte die Verletzung schon bei den US Open gespürt, diese aber noch mit Schmerztabletten und einer wärmenden Salbe in den Griff bekommen. In den vergangenen zwei Wochen war Melzer jeweils für mehrere Tage am Chiemsee, wo er an der Schulter therapiert wurde. "Das war bei dem Mann, der mir das letzte Mal die Schulter gerichtet hat. Bis jetzt sind wir auf keinem wirklichen Erfolgsweg", gestand Melzer, der deshalb das zweite MRI machen ließ.

Für die unmittelbare Zukunft sieht es auf jeden Fall schlecht aus. "Wien ist definitiv mehr als in Gefahr. Man darf nicht vergessen, ich habe seit den US Open keinen Schlag gemacht", gestand Melzer, der die Variante mit dem Nähen des Labrums auch aufgrund seines fortgeschrittenen Alters unbedingt vermeiden will. "Wenn ich das operieren lassen müsste, dann ist die Karriere schwer in Gefahr."

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