Thiem scheitert im Miami-Viertelfinale an Murray

Ein Tennisspieler schlägt einen Ball vor einer Werbetafel.
Der erst 21-Jährige zeigt beim Masters-1000-Turnier auf - unterliegt am Ende aber knapp dem Olympiasieger.

Am Ende hat es knapp nicht erreicht. Dominic Thiem musste sich im Viertelfinale von Miami dem britischen Olympiasieger Andy Murray 6:3, 4:6 und 1:6 geschlagen geben. Was bleibt ist die Erkenntnis, auch mit den Topstars mehr als nur mithalten zu können, ein Preisgeld von umgerechnet rund 100.000 Euro.

In der Weltrangliste wird Thiem nach dem ersten Viertelfinaleinzug bei einem Masters-1000-Turnier um den Platz 40 landen. Vor einem halben Jahr war der 21-Jährige bereits die Nummer 36. Und die Besten kennen ihn auch schon. „Er kann ständig mit den Topstars trainieren“, freut sich sein Trainer Günter Bresnik. Selbst ein Roger Federer prophezeite Thiem schon vor Jahren eine große Zukunft.

Und Lob kam auch von Murray, den er lange Zeit dominiert hat. „Er hat alle Anlagen“, sagt der schottische Weltranglisten-Vierte, der phasenweise von der Härte der Schläge Thiems überrascht war. Vor allem dessen einhändige Rückhand zählt zu den allerbesten.

Vorreiter Thiem

Im Sog des Niederösterreichers, der im Mai des Vorjahres in Madrid als 20-Jähriger mit dem Schweizer Stan Wawrinka den bis dahin besten Spieler des Jahres eliminierte, tauchen immer mehr Neulinge auf, die den Etablierten das Leben schwer machen. Jahrelang waren sie fast verschwunden, die „Young Guns“, wie sie in der Tennisszene oft genannt wurden.

Immerhin schraubte sich das Durchschnittsalter der Top-100-Leute auf 27 Jahre hinauf. Weil die Spieler athletischer sind, die Dichte größer ist und die jüngeren Spieler bei der Punktevergabe bei kleineren Turnieren benachteiligt sind. Bresnik betont aber: „Wer wirklich überdurchschnittlich begabt ist, schafft es noch immer.“

Thiem ist es, hatte lange Zeit keinen jüngeren Spieler vor sich auf der ATP-Tour. Erst heuer ist dem 21-Jährigen diese Ehre abhanden gekommen, nachdem der 19-jährige Nick Kyrgios im Jänner bei den Australian Open bis ins Viertelfinale kam. Derzeit ist der Australier Nummer 37, scheiterte aber in Miami früh.

Tennis-Deutschland macht sich Hoffnungen auf einen neuen Boris Becker. Der 17-jährige Alexander Zverev machte im Vorjahr in Hamburg mit dem Semifinaleinzug auf sich aufmerksam. Wie der Australier Thanasi Kokkinakis, der am 10. April 19 wird und in Indian Wells bis ins Achtelfinale kam, ist Zverev auf dem Sprung in die Top 100. Borna Coric ist bereits die Nummer 59, der Kroate wird im November erst 19. Der jüngste Spieler der ATP-Weltrangliste kommt hingegen aus Kanada. Félix Auger-Aliassime holte jüngst seine ersten Punkte. Mit 14.

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