Die Erben der Federers und Nadals
Fast zehn Jahre teilten sich vier Herren die großen Kuchen im Herren-Tennis. Rafael Nadal, Andy Murray, und die beiden Finalisten des Finales am Sonntag, Novak Djokovic und Roger Federer.
Tennis trägt also spanisch-britisch-serbisch-schweizer Handschrift.
Wer sind die Stars von Morgen? Einige junge Herren drängten sich zuletzt auf:
Nick Kyrgios Der Sohn eines Griechen und einer malaysischen Mutter drängte sich in Wimbledon mit seinem Viertelfinaleinzug in die Spitze. Der erst 19-jährige Australier war der erste Spieler außerhalb der Top 100 seit 1992, der bei einem Grand-Slam-Turnier (mit Rafael Nadal) eine Nummer eins der Welt besiegte. BBC-Kommentator John McEnroe sagt: „Der gewinnt demnächst Grand-Slam-Turniere.“ Und Tennistrainer Günter Bresnik sagte vor Monaten bereits: „Der zählt zu den drei, vier Spielern, denen die Zukunft gehört.“
Grigor Dimitrow Der Bulgare scheiterte in Wimbledon erst im Halbfinale und zieht ab Montag erstmals in die Top Ten ein. Seit Jahren zählt er zu jenen Spielern, die ganz vorne erwartet werden, sein glatter Viertelfinalsieg gegen Titelverteidiger und Olympiesieger Andy Murray war ein erster Schritt.
Ernests Gulbis Der Lette hat spielerisch noch mehr Potenzial als Dimitrow, fiel aber aufgrund Motivationsmängel im Ranking weit zurück. Auch, weil er nicht wegen des Geldes spielen muss, sein Vater ist Millionär. Seit zwei Jahren trainiert er bei Bresnik – und seitdem geht es steil bergauf. Der 25-Jährige ist Top-Ten-Spieler und stand in Paris im Semifinale.
Dominic Thiem Der Weg des 20-jährigen Niederösterreichers geht seit Jahren steil bergauf, den größten Sprung machte er im vergangenen Jahr. Von einem Platz um die 270 rutschte er unter die Top 60. Demnächst spielt er in Kitzbühel, und zählt dort sogar zu den Turnierfavoriten.
Milos Raonic Wie Dimitrow kein Geheimtipp mehr. Der aus Montenegro stammende Kanadier ist seit 2012 Top-Ten-Spieler. Er zählt mittlerweile zu den besten Aufschlägern auf der Tour und ist auch ein exzellenter Grundlinienspieler. Der Wimbledon-Halbfinalist ist ein potenzieller Nummer-1-Kandidat. Derzeit hält er bei fünf Turniersiegen.
Alexander Zverev Die Wartezeit auf einen potenziellen Boris-Becker-Nachfolger könnte in drei, vier Jahren ein Ende haben. Diese Woche gewann der erst 17-Jährige ein großes Challenger in Braunschweig, wo er Top-100-Spieler schlug. Diese Woche bekam er vom Salzburger Turnierdirektor Edwin Weindorfer eine Wild Card für das ATP-Turnier in Stuttgart.
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