Das Erfolgsrezept des Tommy Haas

epa03721329 Tommy Haas of Germany in action during his 1st round match against Guillaume Rufin of France at the French Open tennis tournament at Roland Garros in Paris, France, 28 May 2013. EPA/CHRISTOPHE KARABA
Bei den French Open gibt es viele Verbindungen zu Österreich.

Wenn man dieser Tage in Paris fein speisen geht, könnte man auf zwei Familien treffen, deren Oberhäupter durchaus hohen Bekanntheitsgrad vorweisen. Tommy Haas, Deutschlands Bester, lässt sich mit seiner Freundin Sarah und seiner zweijährigen Tochter Valentina das Essen gerne mit Familie Federer schmecken. Auch die Lebenspartnerinnen der Topstars pflegen eine gediegene Frauen-Freundschaft.

Zumeist gibt es sogar einen noch größeren Haas-Clan. Nicht dabei in Paris sind vorerst seine Eltern und jene der Freundin, als Ersatz springt eine Nanny für Sarahs Großeltern ein.

Mit Österreich verbindet die ehemalige Nummer zwei der Welt auf den ersten Blick nicht viel, auf den zweiten jede Menge. Manager des Altstars auf der Tennisbühne – mit 35 ist Haas der älteste Top-100-Spieler – ist der Salzburger Edwin Weindorfer, der seit einem Jahr die Geschäfte des Doppelstaatsbürgers (Deutschland/USA) erledigt, Vater Peter Haas stammt aus Graz. Die Mutter ist zwar Deutsche, „spricht aber so richtig steirisch“, sagt Weindorfer. Und der deutsche Trainer Ulf Fischer (in der European Tennis Base in Rif Partner des Salzburgers Gerald Mild) trainiert mit Nico Reissig auch einen Salzburger.

Vor allem hat aber Haas noch immer sehr viele Fans in Österreich. Und Bewunderer: Derzeit rangiert er auf Platz 14 der Weltrangliste, Tendenz eher steigend. „ Tommy ist ein unfassbar harter Arbeiter, der sich ständig verbessern will“, sagt Fischer. Und er verbesserte sich zuletzt auch auf dem Platz. „Als ich ihn Anfang des Jahres übernommen habe, hat er sich noch über schlechte Bälle dermaßen geärgert, dass er mehrere Games herschenkte. Jetzt lässt er sich nicht mehr aus der Ruhe bringen“, sagt der 47-Jährige.

Doppelpass

Vergleiche lassen sich auch mit Österreichs Nummer eins ziehen, Jürgen Melzer ist ja auch schon 32. „Jürgen kann ebenfalls alles, kann jedem Spieler wehtun, aber Tommy ist konstanter, hat nicht so viele Rückfälle im Spiel“, analysiert Fischer. Wann er einmal nach Österreich kommt? „In Wien sollte er im Oktober dabei sein, Kitzbühel geht sich im Juli nicht aus, weil er sein Vorjahresfinale beim großen Turnier in Washington verteidigen muss“, erklärt Weindorfer.

Bei den Grand-Slam-Turnieren (vor Paris drei Erstrunden-Niederlagen) klappte es in den letzten Monaten nicht ganz so gut. „Das hat Tommy enorm gewurmt und sogar verunsichert. Umso wichtiger ist es, dass er hier einmal eine Runde gewonnen hat“, sagt Fischer. Bei den French Open ist Haas nun ältester Zweitrunden-Teilnehmer. Fischer weiß: „Bis 2015 wird man ihn noch sehen.“

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