Erste Bank Open: Große Namen auf der Wunschliste

Roger Federer jubelt mit erhobener Faust und Tennisschläger vor einer jubelnden Zuschauermenge.
Mit Federer und Nadal wird geliebäugelt, auch der Ranglisten-Erste Djokovic und Titelverteidiger Murray werden nicht abgeschrieben. Und vielleicht schaut die US-Open-Siegerin vorbei.

Wien, Wien, nur du allein ... Einen Monat vor dem 41. Stadthallen-Turnier nutzte man die Gelegenheit, um die Werbetrommel zu rühren und damit dem Traditionsturnier ein Heimatgefühl zu verpassen. So wurde Dominic Thiem samt Sponsoren und Turnierbotschafter Thomas Muster in einen Fiaker gesetzt und anschließend durch die Staatsoper geführt. "Es ist mein erster Opernbesuch", scherzt Thiem, der ein fesches Sakko vorführte, während seine Trainer(-Legende) Günter Bresnik im legeren Jogging-Outfit erschien. Wohl der Erste, der die Staatsoper in der Trainingshose besuchte. Aber Bresnik ist immer im Dienst und deshalb erfolgreich.

Eleganter war der Rahmen in der Oper, in dem Turnierdirektor Herwig Straka über den Status quo bezüglich der Erste Bank Open (ab 17. Oktober) äußerte. "Wir haben fast doppelt so viele Karten verkauft wie im Zeitraum des Vorjahres", sagt der Steirer. Sehr fein, immerhin musste das Budget nach der Aufwertung auf 500er-Status (dritte Kategorie nach den Grand Slams und den Masters-1000-Turnieren, Anm.) verbunden mit der Aufstockung des Preisgeldes (2,32 Mio. Euro, das ist ein Rekordpreisgeld bei österreichischen Sport-Events) auf rund sechs Millionen verdoppelt werden. Sponsoren, TV-Gelder, leicht erhöhte Ticket-Preise und die Stadt sorgten dafür, "dass wir wohl ausgeglichen bilanzieren können." Positiv: Der 500er-Status ist über Jahre hinaus gesichert.

Vorerst stehen mit dem spanischen Vorjahresfinalisten David Ferrer (Nummer 8 der Welt) und dem kanadischen Wien-Debütanten Milos Raonic (9) zwei Top-Ten-Spieler auf der Nennliste. Dazu kommen mit dem Kroaten Ivo Karlovic (2,11m), dem US-Mann John Isner (2,08) und dem Südafrikaner Kevin Anderson (2,01m) richtige Servier-Größen. "Wir bemühen uns aber noch um einen der Big Four." Damit meint Straka insbesondere die Herren Roger Federer und Rafael Nadal. "Für Federer wäre es die letzte Chance hier zu spielen, ab 2016 finden Wien und sein Heimturnier Basel gleichzeitig statt. Und Nadal könnte noch Punkte für das ATP-Finale brauchen." Auch Novak Djokovic und Wien-Vorjahressieger Andy Murray schreibt Straka nicht ab, "weil wir den gleichen Belag wie beim ATP-Finale haben." Federer (2002 und 2003) und Djokovic (2007) haben zu Beginn ihrer Karriere übrigens in Wien schon gewonnen.

Österreichs Topmann Thiem wünscht sich hingegen, dass besagter Belag "etwas langsamer gamcht wird." Vielleicht schaut ja auch eine Grand-Slam-Siegerin zu. Fabio Fognini, der Verlobte von US-Open-Siegerin Flavia Pennetta, schlägt auch auf.

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