Tennis-Aufsteiger: Ein 18-Jähriger startet durch

Tennis-Aufsteiger: Ein 18-Jähriger startet durch
Der Kanadier Auger-Aliassime begeistert in Rio und ist ab Montag mit Abstand jüngster 100-Mann.

Wenn man ihm bei der Arbeit zusieht, könnte man meinen, Tennis sei ein Kinderspiel.

Félix Auger-Aliassime bringt die zum Teil weitaus ältere Konkurrenz auch in Rio zum schwitzen. Mit einer Wild Card ausgestattet besiegte er nach dem starken Italiener Fabio Fognini auch den Chilenen Christian Garin in zwei Sätzen. Damit wird er am Montag erstmals in den Top 100 der Weltrangliste aufscheinen. Logischerweise als jüngster Spieler – und als einziger Teenager neben seinem Landsmann Denis Shapovalov (19). Heute soll der Erfolgslauf gegen den Spanier Jaume Munar seine Fortsetzung finden. Nach dem Favoritensterben (es erwischte neben Dominic Thiem noch andere Favoriten) ist er der Ticketseller am Zuckerhut.

Früh übt sich

Auger-Aliassime, dessen Vater aus Togo stammt (nicht unbedingt ein Land, in dem der Tennissport eine lange Tradition hat), hat schon einige Großtaten und Rekorde auf seiner Visitenkarte stehen. So war er 2015 mit 14 der bislang jüngste Spieler, der ein Match auf einem Turnier der ATP Challenger Tour gewann. Und er war der erste „2000-Jahrgang“ mit einem ATP-Ranking.

In Kanada hat er Vorbilder, von denen er profitieren kann. Neben Shapovalov ist dies vor allem Topmann Milos Raonic, dem er aufmerksam zuhört. „Von ihm kann ich viel lernen, was er sagt.“ Mittlerweile ist Auger-Aliassime längst auch Mitglied im Daviscup-Team. Sein Aufstieg, 2016 gewann er den Juniorenbewerb der US Open, hat sich auch bis nach Wien herumgesprochen. Im Vorjahr bekam er von Turnierboss Herwig Straka eine Wild Card für die Erste Bank Open.

Am 8. August wird Auger-Aliassime 19 und ist damit auf den Tag genau 19 Jahre jünger als Roger Federer. Und er ist der zweitjüngste Spieler in den Top 500 (Stichtag: 19. Februar), Chun Hsin Tseng ist genau ein Jahr jünger. Zudem ist Auger-Aliassime neben dem Deutschen Rudi Molleker (im Oktober geboren) der einzige 18-Jährige in den Top 200.

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