Tennis: Aufschlag in den Krankenstand

Ein Tennisspieler mit rotem T-Shirt und Kappe wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Österreichs Asse blicken auf eine Saison zurück, die von Verletzungen und Viruserkrankungen gekennzeichnet war.

Rafael Nadal quält sich derzeit von einer Behandlung zur nächsten. Das lädierte Knie lässt ein Comeback heuer nicht mehr zu, was nächstes Jahr sein wird, weiß nicht einmal sein Trainer-Onkel Toni Nadal.

Die Österreicher standen dem elffachen Grand-Slam-Turniersieger heuer in nichts nach. Zumindest, was die Krankenakte betrifft. Jürgen Melzer machte bald nach seinem Turniersieg in Memphis im Februar Bekanntschaft mit einem Virus und zog sich zu Beginn der Sandplatzsaison eine Bänder­verletzung im Knöchel zu. Zum Drüberstreuen meldete sich kurz darauf auch noch eine beleidigte Hüfte. "Ich habe schon viel Schas gehabt in diesem Jahr", erklärt Melzer am Rande der Erste Bank Open in Wien, wo er am Mittwochnachmittag im Achtelfinale auf den Luxemburger Gilles Muller traf.

Jetzt ist der 31-Jährige fit und will im nächsten Jahr noch einmal durchstarten. Als Beispiel nennt er den schon 34-jährigen Tommy Haas, der in der Stadthalle heute, Donnerstag,
gegen den Amerikaner Jessie Levine aufschlägt. "Der hat einen unfassbaren Trainingswillen und gibt immer alles. Ein großes Vorbild", sagt Melzer, der einräumt, sich die Sinnfrage zu stellen, wenn 2013 ähnlich verläuft wie 2012.

Pechvogel

Lange war das aktuelle Jahr auch für Andreas Haider-Maurer wie verhext. Der Waldviertler war lange krank, dann riss er sich die Bänder im Sprunggelenk. Auf Sand fand er zuletzt wieder seine Form, holte in drei Challenger-Finali zwei Titel und ist deshalb wieder in den Top 100. Auf Hartplatz läuft es hingegen nicht, am Dienstag unterlag er in Wien in Runde eins dem Kanadier Vasek Pospisil in drei Sätzen. Jetzt spielt der 25-Jährige noch drei kleinere Turniere in Südamerika auf Sand. „Auf Hartplatz spüre ich meine Verletzung noch immer.“

Dominic Thiem hatte in anderer Hinsicht mit seinem Körper zu kämpfen. "Die Wachstumsschübe haben ihn gebremst", sagt Trainer Günter Bresnik. Jetzt sei der 19-Jährige endlich er- und ausgewachsen. Dafür plagte ihn zuletzt ein Virus, er wurde sogar von Haider-Maurer besiegt. Nicht von Andreas, sondern von dessen älterem Bruder Mario, der kaum international in Erscheinung tritt. 

Mehr zum Thema

  • Hintergrund

  • Analyse

Kommentare